Mülheim. Die Mülheimer Politik hat die offene Ganztagsschule neu ausgeschrieben. Dagegen erhebt sich Widerstand aus dem Kreis der Eltern.
Für Entsetzen innerhalb der Mülheimer Elternschaft hat die am Donnerstag beschlossene Neuausschreibung der offenen Ganztagsschule (OGS) durch den Rat der Stadt gesorgt. In einer Stellungnahme wirft die Stadtschulpflegschaft der Politik „Kürzungen durch die Hintertür“ vor.
Vor allem die Tatsache, dass die OGS laut Rahmenvereinbarung aus den im Etat zur Verfügung stehenden Mitteln finanziert werden muss und nicht durch zusätzliche kommunale Gelder erweitert wird, stößt dem Gremium sauer auf. „Das bedeutet letztendlich, dass für neu geschaffene OGS-Gruppen weniger Geld zur Verfügung steht, da nur noch die Landeszuschüsse und Elternbeiträge weitergeleitet werden. Mit jeder neuen Gruppe sinkt also effektiv der Betrag, den die Träger pro Kind und Jahr erhalten. Wie soll dies ohne Qualitätsverlust möglich sein?“, fragt die Stadtschulpflegschaft.
Eltern sehen pädagogische Arbeit in Gefahr
Durch den weiter sinkenden Personalschlüssel sehen die Eltern die pädagogische Arbeit in Gefahr. Fachpersonal könne nicht mehr finanziert werden, stattdessen müsse auf anderweitige Ergänzungskräfte zurückgegriffen werden. Statt einer verlässlichen Planung zeige sich genau das Gegenteil.
„Die Rahmenvereinbarung, die auf den Weg gebracht wurde, verlangt von den OGS-Trägern in unseren Augen Unmögliches. Auf der einen Seite werden die städtischen Zuschüsse sukzessive mit der Erweiterung der OGS gekürzt, auf der anderen Seite sollen die Träger – ohne zusätzliche Personalkostenzuschüsse – flexibel Früh- und Spätbetreuung anbieten“, schimpft die Stadtschulpflegschaft.
Stadtschulpflegschaft: Mülheimer OGS wird kaputtgespart
Lange Zeit habe Mülheim eine Menge investiert, um einen hohen Standard für den offenen Ganztag zu schaffen. Nun werde er „nach und nach kaputtgespart“. Die Pflegschaft fordert faire Bedingungen für die Träger und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.