Mülheim. Trotz Corona und dezentralen Preisverleihungen gibt es am Freitag tolle Bilder aus Stockholm. Was Chemiker Ben List in dieser Woche erlebt hat.
Eigentlich wäre Mülheims zweiter Chemie-Nobelpreisträger, Prof. Dr. Benjamin List, am Freitag in Stockholm feierlich vom schwedischen König ausgezeichnet worden. Doch wegen der Corona-Pandemie fand die Ehrung im kleineren Kreis in Berlin statt. Impressionen aus dem Blauen Saal des Stockholmer Rathauses gibt’s heute trotzdem: Die Verleihung des Friedensnobelpreises beginnt um 13 Uhr, die Verleihung aller anderen Nobelpreise um 16.30 Uhr – zu sehen unter https://www.nobelprize.org/ceremonies/nobel-week-2021/.
Lieber Herr List, was war in dieser aufregenden Nobelpreis-Woche der bislang schönste Moment für Sie?
Die ganze Woche war voller Höhepunkte, angefangen bei einem festlichen Dinner im kleinen Kreis über das Symposium mit Ranga Yogeshwar bis zur offiziellen Verleihung. Aber ein ganz besonderer Moment war sicherlich, als ich meine Nobel-Medaille zum ersten Mal in den Händen halten durfte.
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Dass der König die Auszeichnung überreicht, ist für viele Menschen der Höhepunkt des Zeremoniells. Wie schade ist es, dass Sie Carl XVI. Gustaf nicht treffen? Haben Sie ihn kennengelernt, als Sie 1995 bei der Ehrung Ihrer Tante dabei waren?
Selbstverständlich hätte ich mich darüber gefreut, nach Stockholm reisen zu können. Wie Sie schon sagen: Ich kenne die Zeremonie von der Nobelpreisverleihung meiner Tante 1995. Das war ein unvergessliches Erlebnis, bei dem ich auch die schwedische Königsfamilie treffen durfte. Doch ich möchte mich wirklich nicht beschweren. Und vielleicht klappt es ja, dass die Laureaten aus diesem Jahr im kommenden Jahr nach Stockholm reisen können.
Sie werden Glückwünsche aus der ganzen Welt bekommen haben – welcher hat Sie besonders überrascht?
In der Tat hat mich schon die schiere Menge an Glückwünschen überrascht, die mich über die unterschiedlichsten Kanäle erreicht hat. Ganz besonders freue ich mich aber über Post von Kindern und Jugendlichen, zum Beispiel ein gebasteltes Chemie-Plakat von den vierten Klassen der Katharinenschule hier in Mülheim. deike