Mülheim. Mülheims Nobelpreisträger öffnet das Foyer am MPI für eine Erstimpfaktion mit dem Mülheimer Doc Net. Warum das Angebot nur für Ungeimpfte gilt.
Wie könnte man Impfzauderer und -skeptiker doch noch von einer Schutzimpfung gegen Covid-19 überzeugen? Vielleicht mit Wissenschaft? Das Doc Net, das Netzwerk der niedergelassenen Ärzte in Mülheim, konnte mit dem Chemie-Nobelpreisträger Prof. Dr. Benjamin List eine Speerspitze der Forschung als Aushängeschild für eine Impfkampagne gewinnen: Es gibt am 27. November ein Angebot exklusiv für die Erstimpfung im Mülheimer MPI für Kohlenforschung.
Die Ärzte kennen das aus ihren Praxen: „Ein bis drei Impfzweifler haben wir doch täglich“, sagt Dr. Martin Schulz, Lungenfacharzt und Vizevorsitzender des Doc Net Mülheim. „Und fehlen noch rund 10 Prozent der Bevölkerung, die wie impfen müssten.“ So entstand die Idee, am Samstag, 27. November, Ungeimpften ein besonderes Angebot zu machen. Nur für die Erstimpfung (und nur mit Biontech) öffnet Ben Lists Forschungsstätte, das Max-Plack-Institut für Kohlenforschung am Kaiser-Wilhelm-Platz 1, am Samstag, 27. November, von 15 bis 17 Uhr seine Pforten im Foyer.
Die Mülheimer Ärzte impfen, Fragen dürfen aber auch an Prof. List gestellt werden
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Ben List, der seinen Auszeichnung als Chemie-Nobelpreisträger gemeinsam mit seinem britischen Kollegen David W.C. MacMillan im Dezember überreicht bekommt, wird am „Impfsamstag“ persönlich vor Ort sein und die Impflinge begrüßen, sagte Martin Schulz. „Falls gewünscht, gibt er auch Autogramme“, schmunzelt der Pneumologe. Impfen wird Dr. List natürlich nicht, er ist Chemiker. Das Impfen übernehmen die Ärzte vom Doc Net. Aber gern darf man dem Nobelpreisträger Fragen stellen, verspricht Schulz: Professor List – selbstverständlich geimpft – und sein Team würden sich schließlich unter anderem auch mit der Impfstoffforschung beschäftigen, sie hätten etwa mit den Lipiden (Fetten) für die Impfstoffentwicklung zu tun.
Dr. Schulz betont, dass das Angebot im MPI ausschließlich für Ungeimpfte gilt, das wirklich nur Erstimpfungen verabreicht würden. „Wir hoffen auf die, die es sich dann doch überlegen“, sagt Martin Schulz, angesichts eines echten Nobelpreisträgers. Nicht vergessen: Mitzubringen ist bitte der gelbe Impfausweis.