Mülheim. Die Session des Mülheimer Karnevals hat begonnen: Die Narren aber sind mit angezogener Handbremse unterwegs, zeigt ein Besuch der KG Blau Weiss.

In Mülheim hat der Karneval am Samstagabend begonnen. Neben der KG Blau Weiss feierten die Röhrengarde und die KG Aunes Ees Sessionseröffnung. Ein Besuch der blau-weißen Sessionseröffnung im Gemeindesaal von Herz Jesu an der Ulmenallee zeigte: Ein normaler Saalkarneval ist in Corona-Zeiten nicht möglich.

Natürlich hatte das Bühnenprogramm alles zu bieten, was das Narrenherz höherschlagen lässt. Da stieg der Vereinsvorsitzende Christian Hövelmann als Hoppeditz im blau-weißen Nachtgewand mit Charme und Witz aus seiner Tonne. Da sang der bühnenerfahrene Präsident Thomas Straßmann alle Karnevalsschlager, die in normalen Zeiten zur Schunkelekstase geführt hätten – diesmal aber nicht.

Auch die Mülheimer Tanzgarden und Tanzmariechen hatten sichtbar Freude am Auftritt

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Da spielte die BPM-Band der Blau-Weißen, was ihr heiliges Blechle, ihre Trommeln und die Hitparaden hergaben. Auch die Tanzgarden und Tanzmariechen gaben mit sichtbarer Freude am Auftritt alles, was Applaus und Zugaberufe verdient.

Auch die Kükengarde der KG Blau Weiss 1947 KF tanzte beim Hoppeditz-Erwachen im Pfarrsaal Herz Jesu.
Auch die Kükengarde der KG Blau Weiss 1947 KF tanzte beim Hoppeditz-Erwachen im Pfarrsaal Herz Jesu. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Der Hunger nach Karneval war nach der ausgefallenen Corona-Session 20/21 sichtbar groß. „Toll, dass wir wieder auftreten können. Das haben wir so vermisst“, war immer wieder zu hören. Doch man merkte während der 180-minütigen Veranstaltung, dass die Stimmung gebremst war. Die Besucherzahl sprach für sich. Statt der üblichen 140 Gäste waren nur 80 Jecken gekommen.

Vor dem Eingang wurden 3G-Regeln freundlich, aber bestimmt und gewissenhaft überprüft

Vor dem Eingang wurden die 3G-Regeln freundlich, aber bestimmt und gewissenhaft überprüft. Jeder überprüfte Gast erhielt ein blaues Papierarmband als Zeichen seiner Corona-Unbedenklichkeit. Die designierte Stadtprinzessin Tamara Bongartz brachte die Stimmung auf den Punkt, als sie sagte: „Es ist schön, dass wir wieder Karneval feiern können – mal sehen in welchem Ausmaß.“ Damit sprach sie die steigenden Infektionszahlen und die ärztlichen Warnhinweise an, dass auch eine 3G-Regel kein 100-prozentiger Schutz sein könne.

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Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, sorgten die Gastgeber dafür, dass der Saal nach jeder vollen Stunde für fünf Minuten gelüftet wurde. Auch die Ordensverleihungen sahen diesmal anders aus. Es gab keine Bützchen und die Ordensträger wurden nur in begrenzter Zahl auf die Bühne gebeten.

Wagenbauer Dieter Kolkmann zum Senator ernannt

Aus gutem Grund ernannten die Blau-Weißen ihren BPM-Musiker und Wagenbauer Dieter Kolkmann zum Senator und verlieren ihrem rührigen Vorsitzenden Christian Hövelmann den Verdienstorden der Gesellschaft. An diesem Abend hatte Hövelmann nicht nur als Hoppeditz für Lacher, sondern als Techniker auch für den guten Ton und das richtige Licht gesorgt. Außerdem hatte er in der ausgefallenen Session maßgeblich dafür gesorgt, dass die KG Blau Weiss in guter Erinnerung blieb: mit digitalen Karnevalsgrüßen.