Mülheim. Das verfügbare Jahreseinkommen ist laut aktueller Statistik im Jahr 2019 gestiegen. Wie viel die Menschen in Mülheim im Durchschnitt verdienen.
Die NRW-Bürger haben im Durchschnitt mehr Geld im Portemonnaie: Das verfügbare Jahreseinkommen ist im Jahr 2019 laut Statistischem Landesamt gestiegen – auch in Mülheim. Im Vergleich aller Städte und Gemeinden in NRW liegt Mülheim im Mittelfeld.
Im Jahr 2019 verfügte jeder Einwohner in Nordrhein-Westfalen rein rechnerisch über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 23.093 Euro. Wie das Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 631 Euro mehr als ein Jahr zuvor. In Mülheim lag das verfügbare Einkommen je Einwohner den Berechnungen zufolge im Jahr 2019 mit 23 837 Euro leicht über dem Landesdurchschnitt. Jeder Mülheimer hatte damit rein rechnerisch 661 Euro mehr verfügbares Einkommen. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 verfügte jeder Einwohner in Mülheim rein rechnerisch über 21.259 Euro und im Jahr 2016 über 21.773 Euro.
Mülheim steht beim verfügbaren Jahreseinkommen besser da als die Nachbarstädte
Damit schafft es Mülheim in der Auswertung für das Jahr 2019 immerhin ins Mittelfeld auf Platz 210 im Vergleich aller 396 Städte und Gemeinden in NRW. Die Stadt an der Ruhr steht beim verfügbaren Jahreseinkommen zudem besser da als die Nachbarstädte: Duisburg kommt mit einem verfügbaren Jahreseinkommen von 17.741 Euro gerade einmal auf Rang 394 von insgesamt 396, Oberhausen landet mit 19.364 Euro auf Platz 380 und Essen mit 21.168 Euro auf Platz 349.
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Mit 53.601 Euro wies Attendorn im Kreis Olpe im zugrundeliegenden Berechnungszeitraum das höchste verfügbare Einkommen je Einwohner aller 396 Städte und Gemeinden in NRW auf. Am unteren Ende der Skala rangierten Gelsenkirchen (17.015 Euro) und Kranenburg im Kreis Kleve (16.990 Euro).
Überschuldungsquote in Mülheim niedriger als in den umliegenden Städten
Blickt man indes auf die Überschuldungsquote in Mülheim, rangiert die Stadt dem Creditreform-Schuldneratlas zufolge auf Platz 322 von rund 400 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland. Die Überschuldungsquote im Jahr 2019 lag deutschlandweit bei 10 Prozent, Mülheim lag mit 11,61 Prozent leicht über dem Bundesschnitt.
Die Nachbarstadt Oberhausen belegte im Jahr 2019 mit einer Überschuldungsquote von 15,27 Prozent Platz 382, Duisburg lag mit einer Überschuldungsquote von 17,52 Prozent auf Platz 395 und Essen auf Platz 372 mit einer Überschuldungsquote von 14,23 Prozent.
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Schuldnerquote im gesamten Ruhrgebiet gestiegen
Zum achten Mal in Folge war die Schuldnerquote im gesamten Ruhrgebiet im Jahr 2019 laut den Wirtschaftsforschern von Creditreform gestiegen. Insgesamt 485.651 Bürger ab 18 Jahre galten zu dem zugrundeliegenden Zeitpunkt der Erhebung als überschuldet. Bei einer Überschuldungsdichte von 14,3 Prozent war somit jeder siebte Erwachsene im Ruhrgebiet überschuldet.
Mit der niedrigsten Überschuldungsquote von nur 3,98 Prozent sicherte sich Eichstätt in Bayern den ersten Platz, das Schlusslicht bildete Bremerhaven mit einer Überschuldungsquote von 21,67 Prozent.
Einschränkung Nummer zwei: die ausgeprägte Kinderarmut in Mülheim
Nicht nur die relativ schlechteren Werte bei der Überschuldungsquote sprechen dafür, dass in Mülheim die Ungleichverteilung von Einkommen ein höheres Ausmaß annimmt als in anderen Städten des Ruhrgebietes. Dafür spricht ebenso die ausgeprägte Kinderarmut in Mülheim, die die Bertelsmann Stiftung im Sommer 2020 mit einer Quote von vergleichsweise sehr hohen 27,6 Prozent taxierte. Das ist der Anteil der Minderjährigen, die in Mülheimer Familien mit Sozialleistungsbezug leben.
Das örtliche Sozialamt stellte dieses Jahr gar heraus, dass jedes zweite Kind in Mülheim von Armut betroffen sei. Denn zusätzlich zum Sozialleistungsbezug leben laut Amt rund 5000 Mülheimer Kinder in Familien mit einem Pro-Kopf-Einkommen, das 60 Prozent unter dem Durchschnittseinkommen in der Stadt liegt. Das relativiert Mülheims vergleichsweise gutes Abschneiden im Vergleich des durchschnittlich verfügbaren Jahreseinkommens. (mit sto)