Mülheim. Heftige Impfreaktionen in einem Oberhausener Altenheim sorgen auch in Mülheim für Verunsicherung. Ärzte sollen individuell entscheiden.

Drei Tage nach der Drittimpfung mit Biontech in einem Oberhausener Pflegeheim traten bei einigen Geimpften gesundheitliche Probleme auf. Entgegen erster Meldungen gab es aber offenbar keinen Todesfall infolge der Impfung.

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Die KV Nordrhein erklärt jetzt, bis zum 7. September seien insgesamt 11.441 Auffrischungsimpfungen durchgeführt worden. In keinem Fall seien vergleichbare Impfreaktionen bekannt geworden.

Mülheimer KV-Beauftragter schreibt an Kollegen

In einem Brief an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Mülheim hat der örtliche KV-Beauftragte Dr. Stephan von Lackum über die Vorfälle in Oberhausen informiert. Er bittet die Mülheimer Kolleginnen und Kollegen, selbst ärztlich zu entscheiden, ob eine Auffrischungsimpfung bei ihren Patienten dringlich ist, solange keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorliegt.

KV Nordrhein: Brief wurde nicht mit uns abgestimmt

„Das Schreiben wurde mit uns nicht abgestimmt und ist in eigener Verantwortung des Unterzeichners entstanden – sicher auch als Reflex auf die Ereignisse in Oberhausen“, betont Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein. Der Brief gebe aber nur wieder, was auch die Gesundheitsministerkonferenz zu Auffrischungsimpfungen für Über-60-Jährige beschlossen habe: Sie sollten nach ärztlichem Ermessen und individueller Abwägung erfolgen, sofern die letzte Covid-Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt.

Bergmann betont, dass es für eine Drittimpfung keinen Grund zur Eile gibt. Ein generelles Aussetzen von Auffrischungsimpfungen sei allerdings aufgrund der Vorfälle in Oberhausen nicht notwendig.