Mülheim. Nein, nicht Verpackungskünstler Christo steckt hinter der Verhüllung der Mülheimer Stadthalle. Was sich hinter der Plane tut, erklärt die MST.

Nicht der Verpackungskünstler Christo, sondern die Mitarbeiter des Mülheimer Malerbetriebes Pogge waren am Werk, als die moderne Vorderseite der 1956 neu aufgebauten Stadthalle ab Ende Juli saniert wurde.

„Wir hatten viele Anrufe. Die meisten Bürger glaubten, die Verhüllung im Eingangsbereich der 1926 eröffneten und 1957 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss wiedereröffneten Stadthalle habe mit Wasserschäden zu tun. Doch dem ist nicht so, erklärt die für die Stadthalle zuständige Geschäftsführerin der Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft (MST), Inge Kammerichs. Man habe im Rahmen der Bau- und Verkehrssicherungspflicht Beton- und Stahlschäden beseitigen lassen, die über Jahrzehnte durch Frost, Feuchtigkeit und Abgase entstanden seien.

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Aktuelle Sanierung der Mülheimer Stadthalle kostet 50.000 Euro

Die Gesamtkosten der Sanierung gibt Kammerichs mit rund 50.000 Euro an. In enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde wurden die 22 Stahlsäulen und das Vordach des Stadthallen-Eingangs saniert und neu angestrichen. „Die Säulen, die von Thyssenkrupp hergestellt worden waren, sind jetzt wieder hell und glatt, obwohl man ihnen auch jetzt noch ihr Alter ansieht“, sagt Paul Otto, der für die Stadthalle zuständige Meister der Veranstaltungstechnik.

Stellten jetzt vor, was sich gerade hinter der Verhüllung der Mülheimer Stadthalle tut: (v.l.) Techniker Paul Otto, MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs und Hallen-Leiterin Sylvia Thum.
Stellten jetzt vor, was sich gerade hinter der Verhüllung der Mülheimer Stadthalle tut: (v.l.) Techniker Paul Otto, MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs und Hallen-Leiterin Sylvia Thum. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Im Gegensatz zu den anderen Teilen der Stadthalle, so Otto, sei der Eingangsbereich seit 1956 nicht restauriert worden. Mit Farb- und Materialexperten des Landschaftsverbands Rheinland hat er genau den orangefarbenen Dachanstrich ausgesucht, wie ihn 1956 der damalige Stadthallen-Architekt Gerhard Graubner verwendet hat. Die Arbeitsfläche, die das innerhalb einer Woche errichtete Baugerüst unter dem Vordach des Stadthalleneingangs geschaffen hat, erstreckt sich laut Kammerichs über 480 Quadratmeter.

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Gerüst an der Stadthalle soll am Freitag abgebaut werden

Laut Otto soll am 13. August mit dem Abbau des Gerüsts begonnen werden. Doch auch wenn Planen und Baugerüste am Theodor-Heuss-Platz vor der Stadthalle verschwunden sein werden und das Entree der Stadthalle wieder im üblichen Glanz strahlt, werden an der über dem Eingangsfoyer liegenden Fensterfront des Festsaals bis Mitte September noch einige Beton-Sanierungsarbeiten auszuführen sein.