Mülheim. . Die Mülheimer Stadthalle wird kontinuierlich modernisiert, bald ist die Lichttechnik dran. Die Veranstaltungszahlen haben zugenommen.

  • Die Mülheimer Stadthalle wird von der MST kontinuierlich modernisiert
  • In den nächsten zwei Jahren soll die Lichttechnik umgewandelt werden
  • Die Veranstaltungszahlen und der Umsatz haben laut MST zugenommen

Man schrieb 2002, als die Politik die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) damit beauftragte, aus der Stadthalle ein modernes Kultur- und Kongresszentrum zu machen. In den 15 Jahren seither ist viel geschehen, immer wieder aber steht auch etwas Neues an.

„Die Diva an der Ruhr ist leider anspruchsvoll im Unterhalt“, sagt MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs und meint damit: Um den Anforderungen der Kunden zu entsprechen, müssen Technik, Vermarktung und Veranstaltungsmanagement immer wieder aktualisiert werden – bei laufendem Betrieb. Die Entwicklung in diesen Bereichen ist in der Regel rasant.

Der Stromverbrauch konnte laut MST halbiert werden

Aufwendige bauliche Projekte wurden in den vergangenen zwei Jahren realisiert. So sanierte man 2014 die Rotunde. „Für den Laien ist sie nur angestrichen worden, aber das war ein Drei-Monats-Projekt mit vielen Tücken“, berichtet Paul Otte, Leiter des Facility-Managements. Auch deshalb, weil alles, was in und an der Stadthalle saniert oder verändert wird, dem Denkmalschutz genügen muss. Im Sommer 2016 erfolgte nach fast zwölfmonatiger Planung der Austausch der fast 30 Jahre alten Kältemaschinen durch energieeffiziente Modelle. „Der Stromverbrauch konnte so halbiert werden“, so Otte.

Auch im Bereich der Technik investierte man Zeit und Geld. „Wir haben beispielsweise das Wegeleitsystem zur Bespielung der vier Bildschirme im Eingangsfoyer erneuert. Auf den neuen Zuspielern können neben Bildern auch Videos, PDFs und Powerpoint-Präsentationen gezeigt werden. „Das neue System ist nicht nur flexibler, sondern auch kostengünstiger“, erklärt Marc Lenz, der technische Leiter.

Digitalisierung ist ein Kernthema der Modernisierung

Die Digitalisierung sei ein Kernthema für das Stadthallen-Team. Auch in der Videotechnik gab es einen Wandel – weg von analoger hin zu digitaler Technik (FullHD im Format 16:9 und HDMI). Das allerdings zieht neue Modernisierungsschritte nach sich. „Die alten Projektoren, Leinwände, Beamer passen nicht mehr. Sie müssen ersetzt werden“, so Lenz. Bereits angeschafft hat man ein neues digitales und transportables Ton-Mischpult, das den zusätzlichen Aufbau von Equalizern, Kompressoren oder Effektgeräten überflüssig macht.

Große Pläne hat man in Sachen Licht, will in den nächsten zwei Jahren auf LED-Licht umstellen. „Im Theaterbereich arbeiten wir ja noch ganz mit Glühlicht, weil es bisher natürlicher ausleuchtete. In 2017 wollen wir aber verschiedene LED-Produkte testen. Mit einer Umstellung auf LED könnten wir den Stromverbrauch um bis zu 90 Prozent verringern“, sagt Marc Lenz. Zunächst wird sie allerdings auch viel Geld kosten.

Das Marketing setzt auf individuelle Rund-um-Beratung – mit ausführlichen, auf den Kunden (Neukunde oder Wiederholungstäter) zugeschnittenen Veranstaltungskonzepten. Ein Angebot umfasst nicht nur eine Kalkulation, sondern Texte, Bilder, etc. „Wir leben die Veranstaltung komplett vor“, nennt es Jenny Baran, Leiterin des Veranstaltungsmanagements. Dazu gehört beispielsweise auch ein virtueller Rundgang durch das Erdgeschoss über Google Maps. Die Homepage der Stadthalle wird gerade überarbeitet. Für sie geworben wird auch auf der Messe „Locations“, in Fachmagazinen, Location-Katalogen. . . Die Homepage der Stadthalle wird gerade überarbeitet.

Umsatz kletterte auf zuletzt 1,237 Millionen Euro

MST-Geschäftsführerin Kammerichs freut sich, dass es gelungen ist, den Rückgang an Kulturterminen durch andere Veranstaltungen auszugleichen: 2004 gab es 87 Kulturevents und 93 Buchungen von externen Kunden, 2016 waren es nur 48 Kulturtermine, aber 154 andere. Insgesamt zählte man 191 Veranstaltungen in 2004 und 226 in 2016. Die Raumbelegung stieg von 496 im Jahr auf 840. Der Umsatz kletterte von 965 000 auf 1,237 Mio Euro.

„Wir spielen mit, behaupten uns am Markt“, lautet das Fazit von Inge Kammerichs. Damit das so bleibe, schaue man in die Zukunft. Stichworte dabei sind: Feminisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder auch Mobilität.