Mülheim. Die Mülheimerin Petra Fechner hat in der Corona-Zeit ein neues Hobby gefunden und damit einen alten Traum verwirklicht.

Dankbarkeit und Solidarität waren zwei Attribute, die vor allem zu Beginn der Coronapandemieenorm wichtig schienen und gelebt wurden. Petra Fechner hat sie in ihren ersten beiden selbstverfassten und selbst illustrierten Kinderbüchern in den Mittelpunkt gestellt.

Traum vom eigenen Kinderbuch umsetzen

Eigentlich war es schon immer ein Wunsch der Lehrerin für Deutsch und Kunst ein Kinderbuch zu schreiben und auch selbst zu illustrieren. „Ich bin ein sehr kreativer Mensch und kulturell viel unterwegs“, sagt die Saarnerin, die unter anderem viele Poetry Slams besucht. „Das fiel dann alles wegen Corona weg.“ Natürlich sei die Zeit mit den vielen Einschränkungen nicht einfach gewesen, doch anstatt zu jammern, beschloss die 60-Jährige, die Zeit und ihre Energie für etwas Schönes zu nutzen. Und so machte sich die Mutter einer erwachsenen Tochter daran, ihren Traum vom eigenen Kinderbuch in die Tat umzusetzen.

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Entstanden ist in dieser kreativen Corona-Pause nicht nur ein Buch. Denn auch die Themen der Bücher habe die Coronapandemie zwangsläufig mitgeliefert. „Durch diese ungewöhnliche Situation, die uns Menschen weltweit auf einmal im Griff hatte, hat jeder gemerkt, dass ganz vieles nicht selbstverständlich ist und dass Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit sich dann bemerkbar machen, wenn sie am meisten benötigt werden“, erinnert sich Petra Fechner insbesondere an die Anfänge der Pandemie. Bevor die Haltung in der Gesellschaft umschlug und man immer mehr Ellenbogenmentalität bei den Menschen beobachten konnte.

Eine Seite aus dem Bären-Buch von Petra Fechner. Das Hobby Schreiben hat sie durch die schwierige Corona-Zeit getragen.
Eine Seite aus dem Bären-Buch von Petra Fechner. Das Hobby Schreiben hat sie durch die schwierige Corona-Zeit getragen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Roter Wollfaden steht im Mittelpunkt

So entstand zunächst „Der rote Wollfaden. Eine kleine Geschichte über die Dankbarkeit.“ Der Hund Timmy findet in der Geschichte auf einer seiner Entdeckungstouren einen roten Wollfaden auf einem Butterbrot. Und wie es sich für einen roten Faden einer Geschichte gehört, zieht er sich durch das ganze Buch, wird auf eine aufregende Reise geschickt, auf der er ganz verschiedenen Lebewesen hilft, die sich in einer schwierigen Situation befinden. „Dankbarkeit und Solidarität sind für mich der Faden, der uns Menschen zusammenhält“, sagt die Autorin. „Mit diesen Eigenschaften blicken wir durch eine Lupe, die uns das Gute vergrößert und bewusster wahrnehmen lässt.“

Die Botschaft ihres zweiten Buches war Petra Fechner ebenso wichtig. Obwohl sie glaubt, dass Kinder sich in der Krise durchaus loyaler und mitfühlender verhalten haben, als manch Erwachsener, sei eine kindgerechte Aufklärung der Situation wichtig. Und so schuf die Pädagogin den Bären Bjarne. Im Buch „Tohuwabohu im Wunderwald – Eine geheimnisvolle Krankheit hält die Welt im Atem.“ nimmt sie kindgerecht die Corona-Zeit mit den damit verbundenen Einschränkungen für das Zusammenleben in den Blick: „Der Bär Bjarne erklärt Kindern, wie man sich in schwierigen Zeiten solidarisch verhält und seine eigenen Bedürfnisse zurückstellt, um andere nicht zu gefährden.“

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Bär erklärt Kindern, wie man sich solidarisch verhält

Eine Besonderheit beider Kinderbücher ist, dass am Ende die Kinder die Geschichte weiterschreiben und weiterzeichnen können, auf den Mitmachseiten. Sie können die Geschichte ganz individuell für sich zu Ende schreiben. Die Story über den roten Wollfaden hat Petra Fechner schon in einer Grundschule vorgestellt. Die Kinder waren begeistert und haben der Autorin eine Mappe mit Fortsetzungsgeschichten geschenkt. „Ich war völlig geplättet, wie kreativ die Kinder waren und was für interessante Ideen dazu entstanden sind, wie ein roter Wollfaden Gutes tun kann.“ Petra Fechner hat sich auf eigene Kosten mehrere Ausgaben ihrer Bücher drucken lassen. Zunächst für zukünftige Enkel gedacht, gab es immer mehr Zuspruch, die Geschichten doch bei einem Verlag einzureichen. „Es wäre tatsächlich schön, wenn es da jemanden gibt, der mich und meine Bücher unterstützen kann.“

Wer Petra Fechner helfen möchte, einen geeigneten Verlag zu finden schreibt ihr unter petrafechner@msn.com.