Mülheim. Die Temperaturen sind noch zu niedrig: In den nächsten zwei Wochen sieht das Grünflächenamt noch keine Gefahr durch die giftig-haarigen Raupen.

Der Eichenprozessionsspinner wird auch in diesem Jahr in Mülheim wieder erwartet, aber noch ist es zu viel kühl, sagt Fachmann Peter Schuhmacher aus dem Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen. In den nächsten zwei Wochen sieht er noch keine Gefahr durch die giftig-haarigen Raupen.

328 Nester wurden im vergangenen Jahr in Mülheim entfernt, im Jahr davor waren es 273, und die Menschen in Mülheim sind inzwischen sensibilisiert. Peter Schuhmacher hat auch schon einige Anrufe bekommen, es war aber bisher nur blinder Alarm. "Die Leute verwechseln den Eichenprozessionsspinner mit der Gespinstmotte", sagt der Abteilungsleiter der Unterhaltungspflege beim Grünflächenamt. Das sieht zwar auch nicht gerade appetitlich aus, wenn diese Raupen sich gruppenweise in Bäumen in ihren Gespinsten verpuppen, aber irgendwann sei der Spuk vorbei, und die Laubbäume erholten sich spätestens mit dem Johannistrieb wieder von den Blattfressern.

Die Haare der Raupe enthalten ein Nesselgift, das auch schon in Mülheim für Ärger sorgte

Gefährlicher ist der Eichenprozessionsspinner, also die Raupe des Falters: Sie ist mit Haaren bedeckt, die ein Nesselgift enthalten. Beim Kontakt mit den Härchen kann es zu Hautreizungen und Atemwegsproblemen kommen. Deshalb werden die Nester rasch entfernt, vor allem in der Nähe von Spiel- und Sportplätzen, Schulen und Kitas. Bis die Stadtverwaltung wieder aktiv werden muss, kann es noch dauern. Der Eichenprozessionsspinner brauche ein paar warme Tage am Stück, um sich zu entwickeln, erklärt Peter Schuhmacher. Die Baumkontrolleure des Grünflächenamtes hätten da schon ein Auge drauf.

In Mülheim werden die Nester übrigens so entsorgt, dass andere Insekten nicht leiden. So kritisiert der Naturschutzbund (Nabu) NRW den großflächigen Einsatz in anderen Kommunen, wo mit Sprühkanonen großflächig Eichenbestände mit Bacillus thurgiensis, einem biologischen Pflanzenschutzmittel besprüht würden. So würden nicht nur die Raupen des Eichenprozessionsspinners, sondern auch zahlreiche andere Insekten getötet. In Mülheim würden die Nester verklebt und dann abgesaugt, sagt Peter Schumacher. "Wir spritzen in Mülheim nicht."