Mülheim. Das Mülheimer Impfzentrum bekommt für Erstimpfungen in dieser Woche 2500 Impfdosen. Aber nicht jeder Impfwillige kann jetzt einen Termin buchen.
Die Impfzentren in NRW bekommen ab Mittwoch weitere Dosen für die Erstimpfungen zugeteilt. In Mülheim werden voraussichtlich insgesamt rund 2500 Impfdosen bis zum Ende der nächsten Woche erwartet, so Mülheims Feuerwehrchef Sven Werner. Ab Freitag, 25. Juni, sollen die Termine für das Mülheimer Impfzentrum online oder über die Hotline verteilt werden können, so Werner. Geliefert werden die am Montag bestellten Impfdosen nämlich nicht vor Donnerstag.
Das Düsseldorfer Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) will in der kommenden Woche rund 80.000 Impfdosen Biontech für Erstimpfungen in den NRW-Impfzentren zur Verfügung stellen. In der Folgewoche soll es noch einmal fast das Doppelte sein, nämlich 150.000 Dosen. Wochenlang konnten mangels Impfstoff kaum Termine für die Erstimpfungen gebucht werden. Nun soll es ab Mittwoch, 8 Uhr, weitere Termine bei den NRW-Impfzentren geben. Aber auch jetzt kann nicht jeder, der möchte, sofort einen Termin machen.
Es sind auch in Mülheim nur bestimmte Personen für die Erstimpfung vorgesehen
Laut des (26.) Erlasses des MAGS aus der vorigen Woche sind für die Impfungen in Impfzentren Personen ab 60, Personen mit Vorerkrankungen, Beschäftigte in Krankenhäusern und in (teil-)stationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie in Werkstätten für Menschen mit Behinderung vorgesehen. 500 von den geplanten 2500 Impfdosen sind zudem für Wahlhelfer eingeplant. Das sei eigentlich wieder eine Art Priorisierung mangels Impfstoff, bestätigt auch Dr. Stephan von Lackum, Mülheimer Hausarzt und Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Mülheim.
„Alle, die nicht genannt sind, haben das Nachsehen“, so von Lackum. Der Erlass ist (noch) nicht für die niedergelassenen Ärzte bindend, bestätigt von Lackum. In der Regel werden die Erlasse des Landesgesundheitsministeriums von der KV übernommen, doch das sei aktuell noch nicht der Fall. „Bisher können die niedergelassenen Ärzte noch frei impfen, bis eine anderslautende Meldung von der KV kommt.“
Neue Lieferungen von Johnson & Johnson werden erst im Juli wieder erwartet
Doch auch dafür bräuchte es noch mehr Impfstoff. Derzeit bekämen die Mülheimer Praxen, die gegen Covid-19 impfen, etwa ein Drittel der maximal bestellten Mengen an Impfmaterial, so Dr. von Lackum. Das seien aktuell die Präparate von Biontech oder Astrazeneca. Johnson & Johnson sei derzeit nicht zu bekommen, weil es aufgrund von verunreinigten Chargen in den USA Lieferengpässe gebe. Frühestens im Juli rechnet von Lackum wieder mit neuen Lieferungen von Johnson & Johnson. Der Impfstoff muss nur einmal gespritzt werden und ist daher bei vielen gefragt. Laut MAGS sollen bis Ende Juli 2021 alle impfwilligen Personen über zwölf Jahre in NRW erstmals geimpft sein.
Die Terminbuchung ist online möglich über www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 116 117 oder die zusätzliche Rufnummer (0800) 116 117 01 für das Rheinland.