Mülheim. Viel Überraschendes bieten die neuen Stadtkunsttouren durch Mülheim: Baukunst in der Innenstadt und Skulpturen in Styrum. Ab 29. Juni geht’s los.

Darauf haben nicht nur Mülheimer gewartet: Ende Juni starten endlich wieder die beliebten Stadtkunsttouren. Fünf Routen zur Kunst im öffentlichen Raum hat das Kunstmuseum geschnürt, darunter sind zwei gänzlich neue, die unter anderem Baukunst in der Mülheimer Innenstadt und die Figuren des Mülheimer Bildhauers Willy Deus in den Blick nehmen.

Auch interessant

Welche Baukunst die Mülheimer City zu bieten hat

Verblüfft mag man sich vielleicht die Augen reiben, doch die City hat einige beachtliche Bauwerke zu bieten. So beginnt die Tour-Nummer 5 am ehemaligen Kaiserlichen Hauptpostamt von 1897, in dem seit 1994 das Kunstmuseum zu Hause ist. Anschließend geht’s zum Forum am Hans-Böckler-Platz, wo die Wohntürme aus den 1970er-Jahren das ,moderne’ Stadtbild noch immer prägen. Und auch künftig weiterentwickelt werden etwa mit grünen Fassaden und Photovoltaik-Anlagen.

Der Architekt Hanns-Henning Lautz pflanzte die vier Hochhäuser ins Herz der Stadt. Seitdem reiben sich die Mülheimer an ihrem markanten Erscheinungsbild. 2018 ehrte man die „Klötze“ übrigens als Big Beautiful Buildings – große schöne Bauten. Zu den weiteren Stationen gehören natürlich auch die „Klassiker“ in Mülheim: das Rathaus (1915) und die Stadthalle (1926) der Architekten Pfeiffer und Großmann.

Der Hans-Böckler-Platz vor der Fertigstellung der Iduna-Hochhäuser in den 1970er-Jahren.
Der Hans-Böckler-Platz vor der Fertigstellung der Iduna-Hochhäuser in den 1970er-Jahren. © Stadtarchiv

Zauberhaftes Schloss und pittoresker Brunnen: Styrum ist ein schöner Ort für Kunst

Auch in Styrum kann man sich inspirieren lassen (Tour 4): Am Schloß Styrum ist der verspielte Brunnen des Mülheimer Bildhauers Willi Deus (1889-1954) zu bewundern. Hier sitzen drei pausbackige Kinder zusammen, von denen eines einen Fisch reitet. Ob es sich um einen Delphin handelt oder doch eher einen Karpfen, kann man vor Ort selbst in Augenschein nehmen.

Auch interessant

Das frisch restaurierte Wandbild von Martin Goppelsröder ist ein weiterer Grund innezuhalten. Entstanden zur Landesgartenschau im Jahr 1992, hatten Witterung und Pflanzenwuchs das Kunstwerk an der Schlossmauer beschädigt. Nun erstrahlt es in neuem Glanz. Weiter geht es zur Kirche St. Albertus Magnus (1955) sowie zur Stahlskulptur Rostvita (1984) von Rolf Binder (1926-2017).

Drei beliebte Touren zeigen Mülheimer Kunst im öffentlichen Raum

Die Akrobaten von Lajos Barta zieren den Schulhof der Otto-Pankok-Schule an der Von-Bock-Straße 81.
Die Akrobaten von Lajos Barta zieren den Schulhof der Otto-Pankok-Schule an der Von-Bock-Straße 81. © Ralf Raßloff | Ralf Raßloff

Drei bereits bekannte Touren führen zu den Kunstwerken im öffentlichen Raum der City, ferner lässt sich das Zusammenspiel von Natur und Architektur rund um das Schloß Broich bestaunen. Zuletzt steht die öffentliche Kunst im „Südviertel“ auf dem Plan. Im Mittelpunkt: die Fohlengruppe von Rübsam, die Akrobaten von Barta und Architektur von Pfeiffer und Großmann.

Der erste Rundgang zur Kunst im Zentrum startet bereits am 29. Juni. Die Touren kosten je 4 Euro, dauern jeweils rund 90 Minuten und sind buchbar unter: elke.morain@muelheim-ruhr.de sowie 0208/455 41 71. Die Touren zur Kunst im Südviertel sowie zur Baukunst der Innenstadt müssen bei der MST gebucht werden: muelheim-tourismus.de.