Mülheim. Die Hitze zieht viele Mülheimer in die Freibäder. Doch an diesem Samstag muss das Naturbad Styrum geschlossen bleiben. Das sind die Gründe.
An den beiden bisher heißesten Tagen des Jahres war der Andrang in Mülheims Freibädern groß. Gleich zu Beginn der Freibad-Saison mit Lockerungen kam es am Donnerstag zu einer Panne im Online-Buchungssystem des Friedrich-Wennmann-Bades. Irrtümlich waren an diesem Tag 600 statt 300 Tickets buchbar, was zu großem Andrang und erhitzten Gemütern vor dem Eingang an der Yorckstraße führte. Wie kam es dazu?
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„Anfang der Woche haben wir die Zeitblöcke angepasst, damit die Gäste länger als zweieinhalb Stunden im Bad bleiben können“, erklärt Andreas Wildoer, Geschäftsführer der SWiMH gGmbH, die für den Betrieb der Bäder zuständig ist. „Diese Anpassung musste in das Online-Buchungssystem übertragen werden, zeitgleich kam es zudem zu Serverproblemen.“ Am Ende war schließlich die doppelte Anzahl an Tickets buchbar, viele Schwimmfreudige, die in der Hitze auf Einlass warteten, darunter Familien mit Kindern, mussten von den Mitarbeitern wieder nach Hause geschickt werden. „Ich kann mich bei den verärgerten Gästen nur aufrichtig entschuldigen. Wir werden uns bei jedem einzelnen Gast in der kommenden Woche persönlich melden“, verspricht Wildoer. Das System laufe mittlerweile wieder einwandfrei. Für das anstehende Wochenende sind noch Tickets zu buchen.
Wenn das Dach des Friedrich-Wennmann-Bades schließt, gelten strengere Regeln
Ist das Dach geöffnet, dürfen 417 Personen zeitgleich hinein, ohne Nachweise. Wenn das Dach allerdings schließt, also bei starkem Regen oder Gewitter, dürfen nur 67 Personen eingelassen werden – mit entsprechenden Nachweisen (geimpft, genesen, getestet). Sollte das Dach des Freibades zwischendurch schließen (etwa wegen eines Gewitters), müssen alle Gäste das Bad verlassen und dürfen erst wieder mit entsprechendem Nachweis hinein.
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Haben die Leute bei so viel Corona-Reglementierung überhaupt Lust aufs Schwimmen? „Ja, viele nehmen das Angebot gut an und sind dankbar, nach 212 Tagen Schließzeit, endlich wieder ins Becken zu dürfen“, weiß Wildoer. Wichtig sei, dass Gäste nicht einfach spontan vorbeischauen, sondern sich vorher auf der Homepage informieren: www.swimh.de
Naturbad: Wasser herunterkühlen, um Qualität beizubehalten
Auch im Naturbad Styrum herrschte an den heißen Tagen reger Andrang. „Insgesamt dürfen 770 Personen zeitgleich ins Bad, vier Mal waren wir bisher ausgebucht“, sagt Badleiter Dustin Radde. „Seit dem 1. Juni hatten wir insgesamt 3500 Besucher – so viel wie im Normalfall an einem Tag.“ Da die Gäste bis zu eine Woche im Voraus Termine buchen können, sind die Kontingente natürlich schnell ausgebucht. „Gäste, die ohne Reservierung spontan vorbeikommen, müssen wir manchmal leider abweisen.“ Zu großen Ansammlungen oder Tumulten sei es bisher aber nicht gekommen. „Die meisten sind zwar enttäuscht, haben aber Verständnis.“
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Am gestrigen Freitag, 18. Juni, hofften Radde und sein Team noch auf etwas kühlere Temperaturen, damit die Wasserqualität stabil bleibt. „Aktuell hat das Wasser 25 Grad, daher versuchen wir, es herunterzukühlen.“ Doch: Am heutigen Samstag, 19. Juni, müsse das Bad leider geschlossen bleiben, informiert Dustin Radde.
Morgens habe er eine Wassertemperatur von 25,6 Grad gemessen. Je höher die Temperatur, desto geringer sei der Sauerstoffgehalt im Wasser, wodurch mehr Algen absterben als neue nachwachsen – die Gefahr dass das Gewässer „umkippt“ steige. „Daher gehen wir auf Nummer sicher und nutzen den Tag heute, um die Becken weiter mit Frischwasser zu kühlen. Im besten Fall können wir dann morgen wieder öffnen.“ Alle Reservierungen für diesen Tag verfallen damit. Weitere Infos: naturbad-muelheim.de