Mülheim. Endlich geht es weiter: Entwürfe für einen Ersatzbau für das „Friedrich-Wennmann-Bades“ in Mülheim liegen vor. Was sagt der Finanzausschuss dazu?
Seit Jahren wird um die Zukunft des Friedrich-Wennmann-Bades in Heißen diskutiert. Jetzt liegen nach einer Machbarkeitsstudie die ersten Entwürfe für einen Ersatzneubau am selben Standort vor. Dieser soll 14,2 Millionen Euro kosten und 2025 fertiggestellt sein.
Bereits 2015 war per Gutachten festgestellt worden, dass der Bau eines klassischen Hallenbades finanziell attraktiver ist als eine Sanierung des 1975 eröffneten Hallenfreibades. Da das Grundstück zwischen Frohnhauser Weg, Krupp- und Yorckstraße groß genug ist, kann das alte Bad bis zur Fertigstellung des neuen weiterbetrieben werden.
Planungsbüro erstellt Machbarkeitsstudie
Im Januar beauftragte die Stadt ein Hamburger Planungsbüro mit einer Machbarkeitsstudie. Nach Vorlage der Ergebnisse soll der Finanzausschuss am 19. April die Verwaltung mit den weiteren Vergabe- und Planungsschritten bis hin zum Baubeschluss beauftragen. Im Investitionsprogramm des Immobilienservice sind bereits 16 Millionen Euro für die Jahre 2021 bis 2025 veranschlagt. „Es ist sehr wichtig, dass wir nun diesen Planungsprozess angestoßen und damit endlich eine Perspektive haben“, sagt Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice.
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Die Studie des Planungsbüros Geising und Böker sieht zwei Varianten vor: Das neue Schwimmbad soll entweder quer zum bisherigen Gebäude auf der östlichen Grundstücksseite, das heißt zur Yorckstraße hin, platziert werden oder parallel zum alten Bad. Auf der Fläche des heutigen Hallenfreibades können später die erforderlichen Stellplätze errichtet werden, so dass die jetzige Parkfläche vermarktet werden könnte.
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Autobahnausfahrt könnte Auswirkung auf die Standortfrage haben
Da die Ausfahrt Heimaterde am südlichen Ende des Grundstücks vorbeiführt, spielt für die Entscheidung der endgültigen Lage auch das Bundesfernstraßengesetz eine Rolle. In einer Entfernung von bis zu 40 Metern dürfen an Bundesautobahnen keine Hochbauten errichtet werden. Bei Anlagen längs der Bahn in einer Entfernung von 100 Metern muss das Fernstraßen-Bundesamt zustimmen.
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Da es sich um einen Ersatzneubau handelt, soll das Bad in etwa denselben räumlichen Umfang bekommen wie sein Vorgänger. Die in Mülheim seit Jahrzehnten herbeigesehnte 50-Meter-Bahn spielte in der Vorplanung keine Rolle. „Man sieht ja jetzt schon die Kosten und mit einer 50-Meter-Bahn wäre es einfach deutlich teurer geworden“, betont Martina Ellerwald.
Sportlerbecken wird um eine sechste Bahn erweitert
Immerhin sehen die Vorschläge eine sechste Bahn im Sportlerbecken vor. Das Ein-Meter-Brett und die Drei-Meter-Plattform bleiben erhalten. Das Lehrschwimmbecken soll dieselbe Größe wie im alten Bad bekommen (12,5 x 12,5 Meter), aber mit einem Hubboden ausgestattet werden. Damit kann die Wassertiefe je nach Bedürfnis von 30 Zentimetern bis 1,80 Meter verstellt werden. Neu ist ein 60 Quadratmeter großer Kleinkinderbereich. „Insgesamt ist das für uns eine deutliche Aufwertung für den Mülheimer Sport“, findet die MSS-Leiterin.
Obwohl das Dach des neuen Heißener Bad sich nicht mehr öffnen lassen wird, soll die Außenfläche weiterhin über mehrere Ausgänge erreichbar sein. Sie kann im Sommer als Liegewiese genutzt werden.
Wegen einer höheren Angebotsqualität geht die Studie tendenziell von steigenden Besucherzahlen aus. Ein geringerer Energieaufwand und niedrigere Instandhaltungskosten sollen unter dem Strich für ein besseres operatives Ergebnis sorgen. Die Vor- und Entwurfsplanung soll in etwa einem Jahr vorliegen.