Mülheim. Das „Sorelli’s“ hat am Kohlenkamp in Mülheim eröffnet. Das Eis wird aus hochwertigen Rohstoffen hergestellt. Inhaber Gino Cassaro ist Optimist.

Der Zeitpunkt war denkbar ungünstig. Gerade hatte Gino Cassaro sich entschlossen, seine Produktionsfläche zu erweitern und den entsprechenden Mietvertrag unterschrieben, da kam Corona. Sein Plan, neben den bereits bestehenden Eiscafés in Werden und Rüttenscheid, auch eins in Mülheim zu eröffnen, schien ihm plötzlich eine Schnapsidee zu sein. Aber der 36-Jährige ließ sich nicht lange runterziehen, verfolgte sein Ziel weiter – und hatte Glück mit seinen Vermietern.

Der Plan, mit einem Eiscafé nach Mülheim zu kommen, blieb trotz Corona

Die Produktionsfläche in Werden habe ihm der Hausbesitzer erstmal mietfrei zur Verfügung gestellt. Und der Vermieter am Kohlenkamp 30 in Mülheim war ebenfalls „superkulant“, „In vielen Gesprächen mit ihm, mit der Citymanagerin und mit den anderen Gastronomen und Einzelhändlern hier in der Straße habe ich Mut gefasst und mich getraut, die Sache anzugehen“, sagt der Deutsche mit italienischen Wurzeln – Sohn eines Sizilianers. Am letzten Freitag wurde das „Sorelli’s“ eröffnet und hinter der Eistheke war schon richtig etwas zu tun. Gino Cassaro ist zuversichtlich, dass es was wird mit seiner etwas anderen Eisdiele.

Was das Sorelli’s unterscheidet von den traditionellen Eiscafés? Man produziert hochwertiges hausgemachtes Eis aus natürlichen Rohstoffen, nutzt frische Früchte, keine Fertigmischungen, keine Aromapasten oder Farbstoffe und Emulgatoren. „Mit Leidenschaft und Fachwissen“ sei das Produkt gemacht, so steht es an der Tür. „Unser Erdbeereis enthält 48 Prozent Früchte und für unser Vanilleeis kratzen wir echte Vanillestangen aus“, berichtet Gino Cassaro. Die Eissorten wechseln immer wieder, ungefähr 60 Rezepte hat man sich schon ausgedacht – darunter ausgefallene Kreationen wie Holunder-Minze oder Blaubeer-Lavendel.

60 Rezepte für Eissorten stehen bei neuer Mülheimer Eisdiele derzeit im Rezeptbuch

Mehrere Eissorten sind zudem vegan, ebenso einige Saucen, die man sich genau wie verschiedene Toppings (von Smarties über Früchte und Schokostreusel bis zu Erdnüssen) zum Eis aussuchen kann. Die Rohstoffkosten sind höher als in konventionellen Eisdielen, sagt Cassaro, deshalb ist das Eis auch ein wenig teurer. Eine normale Kugel kostet 1,30 Euro. Es gibt auch Frozen Yogurt, selbstgebackenes Gebäck wie etwa Zimtschnecken, Getränke. Das Angebot ist „to go“, allerdings sollen bald noch schöne Sitzbänke draußen vor dem Ladenlokal aufgestellt werden.

Betriebswirt Gino Cassaro und seine Schwester wurden vor ein paar Jahren zu Eisproduzenten und -verkäufern, sie hatten „herumgesponnen“, wollten einfach mal eine eigene Marke kreieren. Die Schwester besuchte eine Eisfachschule und eignete sich Kenntnisse in der Herstellung an. Gemeinsam eröffnete man schon 2012 ein kleines Eiscafé in Werden mit integrierter Manufaktur. Nun, nach der Vergrößerung, beschäftigt der Inhaber zwei Eiskonditoren, ist selbst in der Produktion mit dabei. „Wir stellen 50 bis 60 Behälter am Tag her – je nach Wetter“, berichtet er. Los geht es mit der Herstellung oft schon um 4 Uhr früh.

Gegen „Schwarzmalerei“ wehrt sich der Eisproduzent

Gegen „Schwarzmalerei“ wehre er sich, sagt Gino Cassaro. Er glaubt einfach, daran, dass es sich rumspricht, wie gut und gesund sein Eis ist. Zurzeit ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet, wenn es weiter so läuft wie in den ersten Tagen, soll die Öffnungszeit bis 20 Uhr verlängert werden. „Wir gehen alles entspannt an“, sagt er und hofft natürlich auf viele schöne Sommertage.