Mülheim. Die Mülheimer Geohaus-Gruppe hat ein spezialisiertes Messfahrzeug angeschafft. Warum dessen Daten etwa für Stadtverwaltungen wichtig sind.
Sein Einsatzgebiet wird in ganz Europa liegen, jetzt aber ist das neue Messungsfahrzeug, das die Geohaus-Gruppe angeschafft hat, in Mülheim unterwegs. Ausgestattet mit zig Kameras, Lasersystem und spezieller Sensorik dient dieses außergewöhnliche Auto dazu, Straßenaufnahmen zu machen und beispielsweise Stadtverwaltungen Vermessungsdaten zu liefern.
Ein klein wenig sieht es aus, als sei es der große Bruder des Roboters, der über den Mars fährt und Daten an die Erde sendet. Auf dem Dach des Wagens, hinter dem sich kein Raumfahrt-Gefährt, sondern ein handelsüblicher Opel verbirgt, befinden sich zahlreiche Messgeräte, die in verschiedene Richtungen ausgerichtet sind, darunter eine 360-Grad-Panorama-Kamera. Die installierte Technik liefert flächendeckende Laserdaten und Stereomessbilder sowie Panoramen des Verkehrsraums.
Auch interessant
Fahrzeug aus Mülheim, das den Straßenraum vermisst, ist technische Spitzenklasse
„Damit kann man auf das Genaueste alles vermessen, was sich im Straßenraum befindet, jedes Schlagloch“, verdeutlicht Geohaus-Chef Otmar Schuster. „Von den Sensoren kommen jede Sekunde Daten an. Die Zusammenführung der Daten ist auf die Tausendstelsekunde genau. Die hohe Genauigkeit der Technik an dem Fahrzeug ist es, die es zur Spitze dessen macht, was es derzeit weltweit gibt.“
Etwa eine halbe Million Euro habe man in die Anschaffung des Vermessungsautos investiert, das der Luftbild-Tochterfirma Hansa Luftbild zugeordnet ist, sagt der Geodät Schuster. Mit dem neuen Fahrzeug habe die Geohaus-Gruppe eine amerikanische Lösung eingekauft. Ein zweites Fahrzeug dieser Art sei aber bereits in der Entwicklung, berichtet Schuster.
Stadtverwaltungen nutzen die Daten des Messfahrzeuges aus Mülheim
Zu den Kunden, die die Geohaus-Tochter mit dem Einsatz des Vermessungsfahrzeuges beauftragen, gehöre beispielsweise auch die Mülheimer Stadtverwaltung. „Für Verwaltungen ist es ein großer Vorteil, in den Straßenraum reingucken zu können und Daten zu gewinnen“, so Schuster. Genutzt werde die Technik etwa auch, wenn es um den Ausbau des Glasfasernetzes gehe, verdeutlicht Schuster. Das Fahrzeug verfügt auch über eine Backdown-Kamera, mit der die Straßenoberfläche aufgenommen werden kann.
Auch interessant
Derzeit werde am Mülheimer Stammsitz des Geohauses am Rathausmarkt die Eichung der Kameras durchgeführt, die Schusters Sohn Hanns-Florian, ebenfalls Vermessungsingenieur im Geohaus, leitet. Sind die Eicharbeiten abgeschlossen, wird das Messfahrzeug seine Fahrt antreten zu seinen Einsatzgebieten im Bundesgebiet – gerade war es in Berlin unterwegs – oder aber in europäischen Städten, stellt Otmar Schuster in Aussicht.