Mülheim. Am Samstag testete das Gesundheitsamt 35 Heißener Abiturienten. Bei 33 steht am Montagnachmittag fest, dass sie zur Prüfung antreten können.

Ob alle 35 in Quarantäne befindlichen Abiturienten des Gymnasiums Heißen am Dienstag die Abiturprüfung auch antreten dürfen, ist auch am Montagnachmittag gegen 16 Uhr nicht vollständig geklärt. Für 33 von ihnen steht zu diesem Zeitpunkt fest, dass sie negativ getestet wurden.

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Zittern um die Zulassung zur Prüfung

Für zwei von ihnen geht damit das Zittern weiter, ob sie womöglich infiziert sind und ihre Prüfung verschoben werden muss. In der vergangenen Woche hatte das Gesundheitsamt einen positiven Corona-Fall in der Oberstufe des Gymnasiums festgestellt und daraufhin 35 Kontaktpersonen in die Quarantäne geschickt.

Um den Oberschülern die anstehende Prüfung am Dienstag zu ermöglichen, richtete das Gesundheitsamt am vergangenen Samstag einen Sondertermin für eine Testung ein, damit die Ergebnisse rechtzeitig bis zum Montag vorliegen. Doch um 15.30 Uhr wartet Schulleiterin Sigrun Leistritz noch immer auf die restlichen Resultate – sie sollen bis 18 Uhr verfügbar sein.

Ein Drittel der Abiturienten verweigern die Schnelltests

Ohnehin kostet das Abitur unter Corona-Bedingungen die Schüler wie Lehrer sowohl viel Organisationszeit wie auch Nerven. Nicht zuletzt deshalb, weil offenbar ein Drittel der Abiturienten sich nicht auf Corona testen lassen will, räumt Leistritz ein. „Es gibt einige, die wohl Sorge haben, die Abiturprüfung nachholen zu müssen.“ Doch zulassen muss man diese Risikofälle dennoch.

Für die Schule heißt dies, dass die rund 30 Prozent Nicht-Getesteten zusätzlich zum vorgeschriebenen Abstand – die Prüfung muss deshalb in die Turnhalle verlegt werden – auch gesondert von den Getesteten und hinter einer Abschirmung das Abitur schreiben müssen. Dass die Zahl der Testverweigerer unter den Abiturienten derart hoch ist, überrascht auch die Gymnasiumsleiterin.

Abi-Feiern „wie am Ballermann“

Entsetzt ist Leistritz nicht weniger von den Ausmaßen der Abi-Feier am vergangenen Freitag. Dort hätten ein Teil der Schülerinnen und Schüler völlig an den Corona-Vorschriften vorbei abgefeiert – „es war, wie man es sich am Ballermann vorstellt“, sagt die Schulleiterin. Manche hätten sich sogar ohne jede Einsicht gegen die Verbote der Schulleitung gestellt.

Derzeit sind an Mülheimer Schulen zum Abitur 567 Schülerinnen und Schüler an Gymnasien zugelassen, 275 an Gesamtschulen, 32 Schüler an Berufskollegs. Die schriftlichen Prüfungen enden am 5. Mai. Die mündlichen Prüfungen im 4. Abi-Fach folgen am 7. Mai.