Mülheim. Nach langer Vorbereitung hat das Bürgerprojekt „Neues Leben am Kleeberg“ die Saat für 300 qm Wildblumen gesetzt. Jetzt muss das Wetter mitspielen.

Einen großen Schritt ist das Nachbarschaftsprojekt „Neues Leben am Kleeberg“ an der Papenbusch-Siedlung weitergekommen: Noch während der Pflanzzeit hat die Initiative mit Hilfe von professionellen Landschaftsbauern den Boden auf dem kleinen Naherholungsgebiet vorbereitet und die Samen für die geplanten rund 300 Quadratmeter Wildblumenwiese gesetzt.

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Neues Leben für Schmetterlinge und Co dank heimischer Pflanzen

Das Aprilwetter setzte den engagierten Bürgern beim Vorbereiten des Bodens ganz schön zu. 
Das Aprilwetter setzte den engagierten Bürgern beim Vorbereiten des Bodens ganz schön zu.  © Franz Verhaag

Unterstützung hatten die Initiatoren Franz Verhaag und Melanie Wolters beim Einsäen von einem fachkundigen Unternehmen, der Firma Kräuterpott. Schon im März bereiteten Bewohner der Papenbuschsiedlung und Betreuer der Lebenshilfe-Einrichtung Am Springweg die verschiedenen Abschnitte entlang der Wege zwischen Spielplatz Papenbusch und Wilhelm-Busch-Schule. Als Unterstützer des mit Mitteln der Heinz-Sielmann-Stiftung geförderten Projekts ist ebenfalls der Saarner Umweltverein mit im Boot.

Die Idee ist so einfach wie ökologisch wertvoll: Mit heimischen Pflanzen will die Initiative „Neues Leben am Kleeberg“ etwas für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insektenarten tun. Verhaag kann sich noch gut daran erinnern, dass solche nützlichen Wiesen früher sehr verbreitet waren. „Heute kennt kaum noch ein Kind Kornblumen oder Margeriten.“

500 Gramm Samen sorgen für bunte Vielfalt

„Wir wissen, dass die Gesamtmasse der Fluginsekten in Deutschland in den vergangenen Jahren um mehr als 75 Prozent zurückgegangen ist“, sagt Melanie Wolters. Auch die kurz gehaltene Rasenfläche hinter der Wilhelm-Busch-Schule diente hauptsächlich als Auslauf für Hunde. Einen kleinen Teil davon haben die Initiativler mit Genehmigung der Stadt und Bezirksvertretung nun für ihr Vorhaben nutzen dürfen. Einzig die AfD hatte etwas gegen die Bürgeridee und stimmte in der BV gegen das Projekt.

Mit Handwurf sind die Wildblumensamen auf der Grünfläche hinter der Mülheimer Wilhelm-Busch-Schule verteilt worden. Mitarbeiter der Firma Kräuterpott halfen dabei. 
Mit Handwurf sind die Wildblumensamen auf der Grünfläche hinter der Mülheimer Wilhelm-Busch-Schule verteilt worden. Mitarbeiter der Firma Kräuterpott halfen dabei.  © Franz Verhaag

„Die Aussaat erfolgt per Handwurf, was eine gewisse Erfahrung voraussetzt“, erläutert Franz Verhaag. Mit lediglich 500 Gramm Samen werde die in verschiedene Abschnitte unterteilte Fläche von 300 qm in eine Wildblumenlandschaft verwandelt.

Initiative bittet Hundebesitzer, achtsam zu sein

Wenn denn alles zusammenspielt: In den kommenden Wochen müssen die engagierten Bürger ein Auge darauf werfen, dass der Boden feucht bleibt und die Samen keimen können. „Falls der Himmel nicht genug Niederschlag bereitstellt, werden die Nachbarn im Papenbusch mit einer zusätzlichen Bewässerung nachhelfen“, verspricht Verhaag.

Und er richtet eine Bitte an alle Hundebesitzer, die ihre Hunde auf dem Kleeberg laufen lassen. „Es wäre toll, wenn die Besitzer darauf achten, dass ihre Tiere die frisch bestellten Blumenfelder nicht zertreten, um den Keimungsprozess nicht zu gefährden.“ In einigen Wochen jedoch – hoffen Verhaag und Wolters – könne man schon die ersten Ergebnisse sehen.