Mülheim. Mülheimer Bürgerstiftung und Baumwatch.org sammeln Spenden für den Schutz wilder Bienen. Sie wollen Naturinteressierte in Workshops aufklären.
Mehr tun zum Schutz der Insekten, vor allem der Bienen – eine Forderung, der sich viele Bürger anschließen können. Sichtbare Versuche gibt es nur wenige in der Stadt. Es liegt an fehlenden Finanzen einerseits, an der Unwissenheit andererseits. Zwei Mülheimer Initiativen, die Mülheimer Bürgerstiftung und Baumwatch.org, stoßen jetzt in diese Lücke: Sie sammeln Spenden für den Schutz der wilden Bienen und wollen gleichzeitig Naturinteressierte in Workshops aufklären.
Die Hälfte der Wildbienen-Arten ist in ihrem Bestand gefährdet
Kontakt und Spendenkonto
Das Spendenkonto der Bürgerstiftung Mülheim für das gemeinsame Projekt mit Baumwatch.org „Wilde Biene - spendet Zukunft“ lautet: IBAN DE 63 3602 0030 0000 6060 30, Nationalbank Essen. Ab einer Höhe von 50 Euro werden Spendenquittungen ausgestellt.
Für die Workshops in der Pauluskirche gibt es eine kleine Materialumlage, und auch um eine Spende für das Projekt Wilde Biene wird gebeten.
Wer mehr Informationen benötigt, kann sich per E-Mail an Melanie Wolters wenden unter info@baumwatch.org.
„Wilde Biene – spendet Zukunft“ heißt das gemeinsame Projekt von Bürgerstiftung und Baumwatch.org, wofür ab sofort Spenden entgegengenommen werden. Melanie Wolters von Baumwatch ist es wichtig, erst einmal über die Wildbienen aufzuklären, von denen die Hälfte der Arten bereits in ihrem Bestand gefährdet ist.
„Es gibt etwa 580 verschiedene Arten von Wildbienen“, erklärt sie. Auch die staatenbildenden Hummeln, die einen Wehrstachel haben, gehören dazu, aber sie sind nicht die typischen Vertreter. Denn die überwiegende Zahl der Wildbienen lebt solitär, erklärt Wolters. Das heißt, sie bilden keine Staaten wie die Honigbienen. Und sie stechen auch nicht, räumt Melanie Wolters mit einem Vorurteil auf. „Das sind ganz harmlose Fluchttiere.“ Drei Viertel aller Arten sind Bodenbrüter – ein Problem in einer zunehmend versiegelten Umwelt. „Wir wollen viele Flächen in der Stadt ökologisch aufwerten“, formuliert Wolters ein Ziel der Initiative.
Das Wildbienenprojekt möchte die Lebensbedingungen für die Tiere verbessern, indem mit Spendengeldern Blumen, Büsche, Hecken und Bäume gepflanzt werden, die den teils auf bestimmte heimische Blühpflanzen oder alte Obstbaumsorten spezialisierten Insekten als Nahrung dienen können. Aber auch mögliche Lebensräume wie naturbelassener, lehmhaltiger Sand und Nisthilfen sollen angelegt werden, um den Wildbienen wieder mehr Lebensraum zu verschaffen. Und zwar auf öffentlichen wie privatem Gelände.
Es eignen sich große Gärten und kleine Balkone für den Insektenschutz
Man kann den Lebensraum von Wildbienen sehr einfach schaffen“, sagt Wolters. Dabei könne jeder Bürger mitmachen, denn nicht nur große Gärten oder Gelände von Schulen, Kitas, Firmen oder Verwaltung eigneten sich dafür, sondern auch Balkone, Hinterhöfe, Dachgärten und selbst einzelne Pflanzkübel. Melanie Wolters berät gerne Menschen, die in Eigeninitiative etwas tun wollen.
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Im Februar und März wird Melanie Wolters in der Holthauser Pauluskirche vier Workshops zum Wildbienenschutz anbieten, indem unter anderem Nisthilfen gebaut werden sollen. Jeweils samstags, am 8. und 15. Februar, sowie am 14. und 28. März, wird sie in der Paulusgemeinde an der Witthausstraße ihr Wissen weitergeben. Wenn die Wildbienen in Gärten und auf Balkone zurückkommen, dann kommen auch andere Insekten wie die bunten Schmetterlinge. „Das mögen wir doch alle“, sagt Melanie Wolters, „und es tut ja auch der Seele gut“.