Mülheim. Gewalt gab es bisher nicht in den Freibäder – anders als in Nachbarstädten. Allerdings bemerken die Betreiber Aggressivität bei den Besuchern.
Angriff auf Bademeister, Badegast durch Messerstich verletzt – mit diesen Vorfällen haben es in der vergangenen Woche Freibäder in Essen und Gelsenkirchen in die Schlagzeilen geschafft. Doch haben die Freibäder in Mülheim mit ähnlichen Problemen zu kämpfen?
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„Nein“, sagt Dustin Radde, Betriebsleiter des Naturbads Styrum auf Anfrage. „Mit Gewalt haben wir hier nicht zutun.“ Obwohl am vergangenen Wochenende mehr als zehntausend Badegäste zur Abkühlung in das Freibad an der Friesenstraße gekommen seien. „Wir haben hier eine wirklich gute Truppe vor Ort, die das zu verhindern weiß.“
Keine nennenswerte Gewalt im Freibad
Zwar habe Radde am vergangenen Samstag und Sonntag festgestellt, dass die Stimmung im Freibad wegen der Hitze aufgeheizt war und hier und da gemeckert wurde – es sei aber nicht zu nennenswerten Situationen gekommen. Weder am Wochenende noch in der Zeit davor.
Gewalt war und ist aber trotzdem ein Thema für Radde, der auch selbst am Beckenrand steht, und sein Team. Seit sieben Jahren arbeitet er im Styrumer Freibad, hat schon früh gemerkt, dass der Trend zu mehr Aggressivität gehe. „Wir haben uns überlegt, wie wir dagegen vorgehen können. Ein Sicherheitsdienst war aber keine Lösung.“
Angestellte sind für brenzlige Situationen geschult
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Stattdessen wissen die Angestellten des Naturbades inzwischen genau, wie sie in brenzligen Situationen handeln müssen. Radde: „Das Stichwort lautet Deeskalation. Die Mitarbeiter sind geschult und steuern bewusst gegen Gewalt und Aggressionen.“
Aggressivität im Freibad – die bemerkt auch Andreas Wildoer, Geschäftsführer der SWiMH gGmbh, die für das Friedrich-Wennmann-Bad zuständig ist: „So schlimm wie in Essen, Gelsenkirchen oder Haltern war es bei uns nicht, es herrscht aber eine gewisse Grundaggressivität.“
Beschimpfungen gegenüber des Badepersonals
Die Öffnungszeiten der Mülheimer Freibäder
- Das Naturbad Styrum hat montags bis freitags von 12 bis 19 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
- Erwachsene zahlen 4 Euro pro Tag, Kinder ab sechs Jahren zwei Euro und Familien 10 Euro.
- Das Friedrich-Wennmann-Bad muss wegen Reparaturarbeiten vom 8. bis voraussichtlich 21. Juli geschlossen bleiben.
Die Badegäste würden viel diskutieren, warum sie nicht vom Beckenrand springen oder mit Boxershorts ins Wasser dürfen. Das geht bis zu Beschimpfungen gegenüber des Badepersonals. „Ich habe selbst schon erlebt, dass ein 1,50 Meter großer Junge mich mit den Worten ,Kleines Arschloch’ beleidigt hat“, schildert Wildoer.
Einen Sicherheitsdienst hat das Friedrich-Wennmann-Bad bisher noch nicht – weil das Dach aus Sicherheitsgründen nicht geöffnet wird. Sobald der Freibadbetrieb beginnt, wird sich das aber ändern. Obwohl auch seine Mitarbeiter alle geschult sind, geht die Sicherheit der Badegäste vor.
Das Freibad könnte in dreieinhalb Wochen wieder aufmachen. Wildoer: „Wir haben am 26. Juli einen Termin mit dem Tüv. Danach können wir das Dach des Bades hoffentlich wieder öffnen.“