Mülheim. . Haushaltsnot, neue Dringlichkeiten und Personalmangel machen es nötig, dass einige Schulen noch länger warten müssen. Neues Bad wohl erst 2024.
An die 150 Millionen Euro will die Stadt in den nächsten Jahren in Schulen, Sporthallen, Bäder und in das Museum investieren. Doch erneut muss der Fahrplan geändert werden: Ein lange nicht genehmigter Haushalt, die aktuelle Haushaltssperre, anhaltende Personalengpässe, eine immer schwierigere Suche nach Baufirmen und ständig neue Dringlichkeiten setzen der Kommune zu. Die Folge: Manche Schule wird noch länger auf eine Sanierung warten müssen als ohnehin schon. Dabei versichert Immobilien-Dezernent Frank Mendack: „Nichts fällt weg.“
Insgesamt werden nach jetzigem Stand 21 Bauvorhaben zeitlich verschoben. Betroffen sind davon gleich mehrere Grundschulen: Die Sanierungen an der Karl-Forststraße verzögern sich um zwei Jahren, Ende 2023 sollen die Arbeiten dort beendet sein.
Einige Investitionen in Schulen werden zurückgestellt
Nicht besser ergeht es der Martin-von-Tours-Schule (Gebäude am Muhrenkamp) und der Schule an der Trooststraße. Auch dort wurden Planungen und Bauarbeiten um zwei Jahren nach hinten verschoben. Die Erweiterung des Gymnasiums in Broich um einen Zug verzögert sich, soll erst Ende 2023 Realität sein. Der Ausbau der Schule am Hexbachtal kann ebenfalls erst Ende 2023 fertiggestellt werden.
Zwei Jahre länger gedulden müssen sie sich auch an der Grundschule im Dichterviertel. Zurückgestellt wurde der Ausbau der Grundschule an der Zunftmeisterschule, und ebenfalls bei den Heißener Grundschulen und an der Lierbergstraße heißt es: Geduld. Bei den Grundschulen geht es dabei auch darum, steigende Schülerzahlen zu bewältigen.
Kämmerer: Stadt wird Fördermittel ausschöpfen
„Bauprojekte, die mit Mitteln aus dem Landesprogramm ,Gute Schule 2020’ und über das Kommunale Investitionsfördergesetz mitfinanziert werden, haben absolute Priorität“, sagt Mendack. Die Fördermittel werde die Stadt maximal ausschöpfen. Zu zeitlichen Verzögerungen soll es dabei nicht kommen. Im Gegenteil: Die Baumaßnahme an der Brüder Grimm Schule soll sogar vorgezogen werden.
Allein in diesem Jahr möchte die Stadt über das Programm „Gute Schule“ rund 15 Millionen Euro verbauen, weitere 19 im kommenden Jahr. Neun Millionen kommen über das Kommunale Investitionsfördergesetz hinzu. Profitieren werden die Schulzentren in Saarn und in Broich mit verschiedenen Gebäuden, die Grundschulen in Styrum, das Otto-Pankok-Gymnasium, in dessen Sanierung allein 34 Millionen Euro fließen, die Gustav-Heinemann-Gesamtschule sowie die Schule am Schildberg.
Dreifach-Turnhalle soll Ende 2020 nutzbar sein
Der Bau der Dreifach-Turnhalle an der Südstraße, der mit 4,8 Millionen vom Land gefördert wird, soll wie bisher Ende 2020 von der Luisenschule und Vereinen genutzt werden können. Alle anderen geplanten Sanierungen und Modernisierungen von Turnhallen werden jedoch im Schnitt um zwei Jahre zurückgestellt, darunter das Projekt an der Prinzeß-Luise-Straße.
Eine Aufschiebung erfolgt auch beim Bad in Heißen. Statt 2021 könnte der Neubau jetzt erst Ende 2023 realisiert sein. Aber selbst das, so Mendack, könne wie bei allen anderen großen Bauvorhaben nur eine Prognose sein. Jede Baumaßnahme unterliege individuellen Einflüssen. Heißt: Schulen und Bürger müssen noch eine ganze Zeit mit dem alten Bad in Heißen leben, wo es aufgrund des Gebäudealters immer wieder zu technischen Problemen kommt.
Hingegen können die Kunstfreunde entspannt sein. Beim Museum Alte Post ändert sich der Zeitplan nicht. Die Planungen und Vorbereitungen laufen. Mitte 2020 soll die Sanierung abgeschlossen sein.
>> TEURE UND AUFWENDIGE SANIERUNGEN
Verschiebungen, so Frank Buchwald, Chef des Immobilienservice, sind auch darauf zurückzuführen, dass andere Projekte erweitert wurden. Mehr Geld gibt es aber nicht. Und: Vier Stellen sind nicht besetzt.
Ein weiteres Problem: Einige Projekte werden teurer, weil Schadstoffsanierungen in Schulen aufwendiger ausfallen.