Mülheim. Die Ausstellung der chinesischen Terrakotta-Armee in Mülheim ist eröffnet worden. In wenigen Tagen muss sie coronabedingt wieder schließen.
Über 2000 Jahre bewachten sie verborgen das Grab ihres verstorbenen Kaisers, nun können rund 130 originalgetreue Repliken der Terrakotta-Krieger und weiterer Fundstücke aus der legendären Grabanlage im Reich der Mitte im Technikum auf dem ehemaligen Tengelmanngelände von Besuchern bestaunt werden.
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Zur Eröffnung ließ es sich auch der Schöpfer der Ausstellung nicht nehmen, die Gäste persönlich zu begrüßen. Vor 20 Jahren besuchte der Würzburger Juwelier Burkard Pfrenzinger auf einer Chinareise zum ersten Mal die Terrakotta Armee und war so begeistert, dass er es sich zur Aufgabe machte, die als achtes Weltwunder geltende Armee nach Europa zu holen. Die Begeisterung, mit der Pfrenzinger von seinen Reisen und der Entstehung der Ausstellung erzählt, ist ansteckend.
Mülheimer Ausstellung erzählt drei spannende Geschichten
Es ist nicht nur die Faszination, die von den lebensgroßen Kriegern ausgeht, die in China am Fundort Xi’an aus dem gleichen Ton, in den gleichen Öfen gefertigt wurden, wie ihre Vorbilder vor über 2200 Jahren, die die Besucher in ihren Bann zieht. „Die Ausstellung erzählt gleich drei spannende Geschichten“, verspricht Pfrenzinger.
Zum einen über die Armee an sich, aber auch über Qin Shi Huang Di, den ersten Kaiser Chinas. „Wer war der Mann, wer war der Verrückte, der sich so etwas bauen lässt?“ Und zu guter Letzt die Geschichte über die weltgrößte Grabanlage, von der bisher nur ein Bruchteil freigelegt wurde. Und damit auch die Geschichte von rund 700.000 Menschen, die über 40 Jahre lang und wohl zum größten Teil nicht ganz freiwillig an dieser gigantischen Grabanlage gearbeitet haben.
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Ausstellung muss am Sonntag coronabedingt wieder schließen
„Ich konnte es anfangs gar nicht glauben, dass da 8000 alte Figuren in einer Grube sind, die alle ein anderes Gesicht haben“, erinnert sich der Erschaffer der Ausstellung. Heute wisse man, dass man in die Gesichter der Leute schaue, die dieses Wunder erschaffen hätten. Denn auch wenn die Figuren vor fast zweieinhalb Jahrtausende schon in vorgefertigte Formen gegossen wurden, ein Massenprodukt waren, so standen die Sklaven selbst Modell für die Gesichter der Krieger und setzten auch sich damit ein Denkmal.
Auch Bettina und Dirk Kochanski sind begeistert. Die Eheleute aus Dümpten waren die ersten Besucher, die am Donnerstag in eine andere Welt abtauchten und eine faszinierende Zeitreise machten. „Es ist wahnsinnig beeindruckend, wie weit die Menschen damals handwerklich schon waren, was sie alles geschaffen haben“, sagt Bettina Kochanski und meint damit auch die Waffen und andere Grabbeigaben, die bis heute in der Anlage gefunden wurden. „Ich bin richtig froh, dass wir uns direkt für den Tag der Eröffnung Karten besorgt haben und dieses Erlebnis jetzt haben.“