Mülheim. Die bekannte Ausstellung über die Grabanlage des ersten chinesischen Kaisers und die Terrakotta-Krieger ist ab 25. März in Mülheim zu sehen.
Der Aufbau ist eine echte Herausforderung. Zwölf 40-Tonner sind in den letzten Tagen vor dem Technikum auf dem ehemaligen Tengelmann-Gelände, heute Parkstadt Mülheim, vorgefahren. Sie haben weit über 130 imposante Krieger aus Ton gebracht, jede einzelne Figur wiegt um die 100 Kilo. Ab dem 25. März soll hier – in der modernen Veranstaltungshalle in Speldorf – eine ganz bekannte Ausstellung zu sehen sein: „Die Terrakotta-Armee & Das Vermächtnis des Ewigen Kaisers“.
Terrakotta-Armee-Ausstellung in Mülheim: Jede einzelne Figur wiegt rund 100 Kilo
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Eigentlich hätte die eindrucksvolle Schau, die über die Grabanlage des ersten chinesischen Kaisers Qin Shi Huag Di und seine Terrakotta-Garnisonen informiert, schon im Februar starten sollen, wegen des Lockdowns musste sie – ebenso wie die „Körperwelten“-Ausstellung, die nun am 26. März startet – aber verschoben werden. „Die Terrakotta-Armee war vorher in Ulm zu sehen. Glücklicherweise konnten die Exponate dort so lange stehenbleiben und mussten nicht zwischengelagert werden“, berichtet Daniel Niedrich von der Veranstaltungsagentur Eventstifter.
Neun bis zehn Tage dauert es, bis alles angeliefert und aufgebaut ist. Es geht dabei nicht nur um die rund 250 Ausstellungsstücke, sondern auch um Trennwände, Vitrinen, Texttafeln, Bildschirme, Hinweisschilder und die gesamte Licht- und Tontechnik. Thomas Girg, Meister für Veranstaltungstechnik, hat mit seiner eingespielten siebenköpfigen Crew und einigen lokalen Helfern derzeit einen Zwölf-Stunden-Tag. Bevor es losging, hat er die 1400 Quadratmeter große Halle, die in Mülheim noch gar nicht so bekannt ist, inspiziert und ein Konzept für die Anordnung der Räume und für die technische Umsetzung entwickelt.
Corona-Schutz: Besucher auf Rundweg
Die Besucher werden auf einen Rundweg geschickt. „Es kommt einem also keiner entgegen“, sagt Daniel Niedrich. Was in Corona-Zeiten ja auch so sein muss. Außerdem wird die Besucherzahl pro Stunde begrenzt sein, es wird Timeslots für den Zugang geben. „So verteilen wir die Menschen geschickt über den Tag“, erklärt der Eventmanager.
Noch dringt Sonnenlicht durch die Dachfenster in die Halle. „Das wird alles noch abgedunkelt, die Ausstellungsräume haben schwarze Wände, alles ist dunkel. Die Exponate werden durch Spots angeleuchtet“, kündigt Thomas Girg an. Das Lichtkonzept basiert auf LED-Technik. Im Raum der Krieger gibt es sogar eine Licht- und Tonshow. Ein kleines Kino wird auch eingerichtet.
2000 Jahre alte, riesige Grabanlage
Gleich im ersten Raum des Rundganges steht die Figur von Kaiser Qin Shi Huang Di selbst. Der erste Kaiser Chinas hatte 246 v.Ch. den Bau eines Mausoleums für sich angeordnet. Auf einem 56 Quadratkilometer großen Gelände in der Provinz Shaanxi entstand eine frühchinesische Grabanlage, die in Gänze erst rund 2000 Jahre später wiederentdeckt wurde.
Auf die sagenumwobene Terrakotta-Armee – auf sage und schreibe 8000 Krieger aus Ton, die das Grab des Kaisers bewachten – stießen Bauern im Jahre 1974 aus Zufall. Seit 1987 gehört die Grabanlage zum Unesco-Weltkulturerbe. Ausgegraben ist aber noch längst nicht alles. „Erst etwa ein Viertel der Anlage ist freigelegt, Forscherteams sind weiter vor Ort im Einsatz“, berichtet Daniel Niedrich.
Terrakotta-Krieger in der Ausstellung sind originalgetreue Nachbildungen
Vergünstigte Ticketsfür Funke-Leser
Tickets gibt es ab dem heutigen Freitag, 5. März, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, in der Touristinfo Schollenstraße 1, unterwww.terrakottaarmee.de und unter 0180 670 07 33 (Reservix). Der Eintritt an der Kasse: Erwachsene 15 Euro, Kinder 9 Euro. Für Funke-Leser gibt es für die Körperwelten- und die Terrakotta-Ausstellungen vergünstigte Tickets (nur im Vorverkauf). Auf Familien- und Erwachsenenkarten gibt es 40 Prozent Rabatt – das gilt für Besuche bis 30. April. Derzeit sind sie nur erhältlich unter www.reservix.de mit dem Aktionscode FUNKE.Kontakte für Gruppenbuchungen und Schulklassen:069 427 26 26 43 oderterrakotta-armee@reservix.de.
Die Terrakotta-Krieger in der Ausstellung sind originalgetreue Nachbildungen. Sie wurden in uralten Öfen nahe der Ausgrabungsstätte nach überlieferten Rezepturen hergestellt. „Es ist faszinierend. Jeder Krieger hat ein ganz eigenes Gesicht“, berichtet Thomas Girg.
Über 130 lebensgroße Krieger und acht riesige Pferde haben er und sein Team in den letzten Tagen im Technikum platziert. „Die Exponate sind in Schaumstoff verpackt. Man muss ganz vorsichtig mit ihnen umgehen, damit sie nicht brechen“, sagt er. Es dauere Tage, sie richtig zu positionieren. Zu sehen sind außerdem unter anderem auch kleinere Figuren, Waffen, Handwerksgegenstände. Die Schau führt zurück zur Geburtsstunde des Reichs der Mitte.