Mülheim. Die Mülheimer Kliniken sehen eine Entspannung der Covid-Situation. Weniger Patienten und weniger Ältere, aber schwere Verläufe auch bei Jüngeren.

Die Krankenhäuser in Mülheim bemerken einen ersten Impfeffekt: Aktuell gibt es weniger betagte stationäre Patienten, meldet das St. Marien-Hospital (SMH). Zehn Covid-Patienten werden im SMH behandelt, die meisten davon sind zwischen 40 und 70 Jahre alt. Auch im Evangelischen Krankenhaus (EKM) sinken die Zahlen der Covid-Patienten seit einigen Wochen: Vier Patienten sind derzeit stationär aufgenommen, drei davon sind um die 80 Jahre.

Von den vier Corona-Patienten im EKM wird nur einer intensivmedizinisch behandelt. Von den zehn Patienten mit einer Covid-19-Infektion im SMH befinden sich sieben auf der Isolationsstation und drei auf der Intensivstation. Ein Patient wird derzeit invasiv beatmet. „Im Vergleich zur Situation im Dezember und im Januar können wir von einer Entspannung der Covid-Situation sprechen“, sagt Krankenhaussprecherin Katharina Landorff.

Die Mülheimer Intensivstationen sind gut ausgelastet mit Nicht-Covid-Patienten

Die Intensivstationen sind dennoch häufig gut ausgelastet: „Das hängt ja auch damit zusammen, dass wir wieder mehr Nicht-Covid-Patienten versorgen, und diese benötigen zum Teil auch eine intensivmedizinische Behandlung“, so Sprecherin Landorff vom SMH. Auch das EKM läuft wieder im Normalbetrieb: Die dortige Intensivstation ist wieder mit Patienten belegt, die dort nach größeren Operationen oder mit schwerwiegenden Krankheiten versorgt werden müssen. „Wir halten aber weiterhin für Covid-19-Patienten Betten im Isolationsbereich auf der Intensivstation frei“, betont eine EKM-Sprecherin. Sollte die Zahl der Covid-19-Patienten steigen, so werde man darauf entsprechend kurzfristig reagieren.

Die meisten können das SMH nach einem fünf- bis siebentägigen Aufenthalt verlassen

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Die Covid-Patienten bleiben unterschiedlich lange in stationärer Behandlung. Im EKM spricht man von „wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen“. Konkreter wird das Katholische Krankenhaus: „Die meisten Patienten können unser Krankenhaus nach einem fünf- bis siebentägigen Aufenthalt verlassen“, sagt Katharina Landorff. Es seien derzeit jedoch auch schwere Verläufe bei jungen Menschen ohne relevante Vorerkrankungen zu sehen.

Das SMH testet alle positiv aufgefallenen Proben auf die drei Sars-CoV-2-Mutationen aus Großbritannien, Brasilien und Südafrika. „Aktuell wird bei etwa 70 bis 80 Prozent der positiven Proben die britische Mutation B.1.1.7 nachgewiesen“, sagt Landorff. Am EKM wurde in den letzten zwei Wochen bei zwei Patienten die britische Virusmutation nachgewiesen.