Mülheim. Auf dem Mülheim-Styrumer Gelände des Holzhandels entsteht ein Ort der Kunst. Doch der Turm als Teil des ambitionierten Projekts erregt Kritik.
Was sogar den internationalen Blick der Kunst- und Kulturszene auf den Stadtteil Styrum ziehen soll, stößt bei manchen Mülheimern auf ein geteiltes Echo und auf eine Sorge: Dient der rund 40 Meter hohe Turm des geplanten Kreativquartiers an der A40 am Ende dazu, ungebeten die Nachbargrundstücke auszuspionieren?
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Aussichtsturm vor die Nase gesetzt?
Die Bedenken jedenfalls treiben manchen Bürger in den sozialen Netzwerken etwa bei „Du weißt, dass du aus Mülheim kommst“ um: „Wir finden die Art und Weise, wie uns ein Aussichtsturm vor die Nase gesetzt werden soll, sowie die Einsichtmöglichkeiten auf privaten Grund - welche auch über den Aufstieg ermöglicht werden- nicht in Ordnung.“
Nicht jeder teilt den Wunsch nach Einschränkung: „In Saarn war Georg der Storch, es gibt den Bismarckturm und keinen hat es gestört oder stört es“, meint Facebook-Nutzer Detlev Wysocki. Von den beiden Türmen aus aber schaut man bekanntlich in die Natur und nicht in fremde Gärten. Für den Styrumer Artronauten ist daher im Planungsausschuss bereits überlegt worden, möglicherweise eine Sichtschutzwand am Turm in Richtungen zu errichten, in die nicht geschaut werden soll.
Stadtplanung sammelt Bedenken und Anregungen von Bürgern
Doch eigentlich soll hier ein Ort der Begegnung, nicht der Abschottung entstehen. Insgesamt sind neben dem Turm auf dem 11.000 Quadratmeter Gelände der Holzhandlung Breuer an der Oberhausener Straße zwölf Ateliers für internationale Künstler geplant sowie Veranstaltungsräume. Auch könnte der künftige Styrumer Riese spektakulär illuminiert werden. Schließlich soll Styrum bei der Kunstszene und als Veranstaltungsort möglichst in aller Munde sein.
Die Pläne um das Styrumer „Kunst-Projekt“ mit Strahlkraft sind aber längst nicht in Stein gemeißelt, bestätigt Stadtplaner Felix Blasch. Das Verfahren, das bislang nur grobe Ziele definiert hat, sei erst eingeleitet, eine Anhörung der Bürger noch nicht abgeschlossen. „Wir sammeln aktuell die Kommentare von Bürgern“, anschließend werden mögliche Einwände bearbeitet. Und es melden sich durchaus Mülheimer dazu.
Nur eine Bürgerinformationsveranstaltung, wie sie in solchen Dingen üblich ist, werde es aus Pandemiegründen nicht geben.
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Pläne sind im Technischen Rathaus einsehbar
Noch einschließlich bis Dienstag, 16. März, können die existierenden Pläne im Amt für Stadtplanung und Wirtschaftsförderung im Technischen Rathaus (Hans-Böckler-Platz 5), 19. Etage, linke Flurseite, eingesehen werden. Die Öffnungszeiten sind montags bis mittwochs von 8 bis 15.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 17 sowie freitags von 8 bis 12.30 Uhr. Termine können unter 455 6131 sowie –6145 vereinbart werden.
Online sind die Pläne unter geo.muelheim-ruhr.de (Bebauungspläne) veröffentlicht.
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