Mülheim. Zwei Termine hat OB Marc Buchholz dem VHS-Architekten für die Besichtigung der Mülheimer VHS angeboten. Über das ,Wie’ scheiden sich die Geister.
Die Rückkehr der VHS an die Bergstraße macht einen weiteren Schritt: Oberbürgermeister Marc Buchholz hat dem VHS-Architekten Dietmar Teich nun zwei mögliche Termine am 18. und 24. März vorgeschlagen. Ob dieser Schritt allerdings der richtige ist, darüber herrschen bei der Initiative und offenbar auch beim Architekten selbst geteilte Ansichten.
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Besichtigung soll laut OB Buchholz einem engen Ablauf folgen
Denn gerade der von Buchholz selbst festgelegte Ablauf des Termins folgt einem engen Skript und will den Architekten direkt mit dem Gutachten des Büros Assmann sowie den Aussagen verschiedener Gutachter konfrontieren. So sind 15 Minuten für die Begrüßung vorgesehen, dann 75 Minuten für die Technik im gesamten Gebäude, eine halbe Stunde für die Außenanlage, eine dreiviertel Stunde für Denkmalpflege, eine Stunde Schadstoffe, 75 Minuten für das Tragwerk und abschließend eine halbe Stunde für „Diskussion Kostenzusammenstellung“. Zwei 15-minütige Pausen trennen die Blöcke, die von 11 bis 17 Uhr dauern sollen.
„Sofern sich bei dieser Nachbetrachtung herausstellen sollte, dass unterschiedliche fachliche Einschätzungen vorliegen, sollten diese in einem gemeinsamen Termin mit den Gutachtern des Büros Assmann und Partner, die das Objekt über mehrere Monate untersucht haben, erörtert werden“, schreibt Buchholz an Teich.
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Initiative befürchtet Gutachterstreit: „Das ist nicht zielführend“
Der Initiative nach, die den Kontakt zu Teich erstmals hergestellt hatte, sei der Architekt – derweil für Projekte im Ausland tätig – über die offenbar so nicht abgesprochene Setzung des OB irritiert. Und auch darüber, dass er ohne eine vorherige eigenständige Besichtigung mit dem Gutachten konfrontiert werden soll.
Dass zudem die Initiative außen vor gelassen werden soll, sorgt ebenfalls für Verwunderung. „Wir befürworten, dass es endlich einen Besichtigungstermin des Architekten geben soll. Wir halten nur die Vorgehensweise nicht für zielführend“, sagt Erich Bocklenberg. Man müsse dem Architekten dieselben Möglichkeiten einräumen, die die Gutachter hatten. Ein ,Gutachterstreit’, wer nun recht hat, führe in der Sache zudem nicht weiter, verschärfe den Konflikt und hinterlasse die Entscheidungsträger am Ende genauso ratlos zurück wie bisher, befürchtet der Sprecher der Bürgerinitiative: „Die Politik hat sich mehrheitlich zur Rückführung bekannt. Es sollte deshalb darum gehen, dafür neue Perspektiven zu entwerfen, statt nur das Gutachten zu entkräften.“
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Erst im Anschluss an den Termin will Buchholz die Fraktionsvorsitzenden sowie Vertreter der Bürgerinitiative einladen und informieren. Auch mit diesem Umgang ist die BI – erwartungsgemäß – nicht einverstanden: „Herr Buchholz hatte vor der Wahl in seinem Neun-Punkte-Plan versprochen: ,Ich werde den Dialog mit den vorhandenen BI suchen, fortsetzen und ausbauen’“, erinnert Bocklenberg, „wir sind gerne dazu bereit, den Dialog zu verbessern“.