Mülheim. Nach dem Großbrand an der Weseler Straße in Mülheim sind Abrissbagger am Werk. Feuerwehr bleibt wachsam. Das Hafencenter soll trotzdem kommen.

Der Großbrand im ehemaligen Real-Gebäude hat Feuerwehr und Polizei die ganze Woche lang schwer beschäftigt. Und immer noch herrscht im Mülheimer Hafengebiet Ausnahmezustand. Die Feuerwehr hat ihre restlichen Gerätschaften zwar mittlerweile abgeholt. Dafür sind jetzt Abrissbagger am Werk.

Zwei von ihnen standen am Freitag inmitten verbogener Stahlträger und verkohlter Trümmer. Trotz der frostigen Temperaturen hängt auch Brandgeruch immer noch deutlich wahrnehmbar in der Luft.

Mülheimer Feuerwehr hat Brandruine am Freitag noch einmal kontrolliert

Daher lässt die Feuerwehr die Ruine auch fünf Tage nach Ausbruch des Großbrandes noch nicht aus den Augen. „Wir werden im Laufe des Tages vor Ort noch einmal auf Glutnester und Rauchentwicklung kontrollieren“, kündigte der Einsatzleiter am Freitag an. Aus den zerstörten Gebäudeteilen werde jetzt mit Baggern das Brandgut geräumt „und eventuell auch von uns abgelöscht, falls die Abrissunternehmen das nicht eigenständig machen können“.

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Die große Frage bleibt: Wie konnte dies passieren? Hier ist die Polizei am Zuge, die für die Ermittlung der Brandursache zuständig ist. Eine erste Ortsbesichtigung, gemeinsam mit unabhängigen Brandsachverständigen, habe es schon gegeben, erklärte eine Polizeisprecherin am Freitag. Allerdings konnte sie noch keinerlei Ergebnisse kund tun. „Aufgrund der Schwere und Größe des Brandes wird die Ursache auch schwer zu ermitteln sein.“

Polizei: Brandursache aufgrund der Größe des Feuers schwer zu ermitteln

Nach ersten Vermutungen der Polizei war das Feuer im Mittelteil der Gewerbeimmobilie ausgebrochen und hat sich dann in Richtung Rheinstraße ausgebreitet. Eine Brandschutzmauer schirmte diesen Teil vom östlichen Bereich ab, in dem sich früher der Real-Markt befand und gerade das neue Hafencenter gebaut werden sollte.

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Eigentümer: Beim Hafencenter wird es mit Verzögerung weitergehen

Offenbar hat diese Mauer auch tatsächlich stand gehalten und konnte die Hälfte des Gebäudes retten. Nach vielen Besichtigungen und Gesprächen mit Fachleuten ist der Eigentümer inzwischen zuversichtlich: „Beim Hafencenter wird es mit Verzögerung weitergehen“, sagte er am Freitag auf Anfrage dieser Redaktion. „Wie lange es genau dauert, kann man aber noch nicht sagen.“

Der Rest des Gebäudes sei aber sicher nicht mehr zu retten, meint der Eigentümer. Er spricht von einem „Totalverlust“. Aber auch die Teile, die gerade niedergerissen werden, sollen neu aufgebaut werden.

Dick vereist: Rheinstraße bleibt wohl noch über das ganze Wochenende gesperrt

Auf den Straßen ringsum hat der Feuerwehreinsatz bei hartem Frost noch Spuren hinterlassen und jede Menge Arbeit: Hier sind durch die Massen an Löschwasser dicke Eisschichten entstanden, die abgetragen werden müssen. Außerdem fährt schweres Baugerät umher. Daher bleibt die Rheinstraße zwischen Elbe- und Weseler Straße weiterhin gesperrt - nach Angaben des städtischen Tiefbauamtes vermutlich noch über das gesamte Wochenende.

Brandreste untersucht: Keine Schadstoffe

Da immer noch nicht klar ist, welche Stoffe in Flammen aufgegangen sind, hat das städtische Umweltamt noch einmal die Brandrückstände analysieren lassen.

Jetzt sei erwiesen: „Es waren keine Schadstoffe, nur normale Asche“, so Stadtsprecher Volker Wiebels.

Für die Anwohner war bereits am Montagvormittag Entwarnung gegeben worden.

Die Weseler Straße als zentrale Verkehrsachse durch das Mülheimer Hafengebiet konnte dagegen am Freitagvormittag gegen 11 Uhr wieder freigegeben werden.