Mülheim. Platzhirsch Edeka Paschmann verspricht 200 neue Jobs in Mülheim, größtenteils im neuen Hafencenter. Was an der Weseler Straße genau geplant ist.

Seit fast einem Jahr wird der ehemalige Real-Markt an der Weseler Straße grundlegend umgebaut, jetzt ist auch der neue Name bekannt: „Hafencenter“ wird die modernisierte Einheit heißen. Eine erste Vorschau erlaubt ein großformatiges Schild, das an dem grauen Zweckgebäude befestigt wurde. Es zeigt eine gläserne Front und die Logos der drei Hauptmieter: Edeka Paschmann, Lidl, dm. Diese Dreier-Kombination ist allerdings seit Monaten bekannt.

Eröffnung des Mülheimer Hafencenters im Sommer geplant

Der Titel „Hafencenter“ gefällt offenbar besonders dem Eigentümer, einer Mülheimer Grundstücksgesellschaft, die ihrerseits ungern namentlich in Erscheinung tritt. Dort ist immerhin zu erfahren, dass die „Arbeiten glücklicherweise noch im Zeitrahmen liegen“. Aktuell werden die Bodenplatten erneuert, beginnen Handwerker mit der Heizungs- und Elektroinstallation. „Wir möchten weiterhin im Sommer eröffnen“, erklärt der Bauherr, genauer datieren will er es nicht.

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Abwarten muss auch Edeka Paschmann, der sich im früheren Real als neuer Platzhirsch auf rund 4500 Quadratmetern ausbreiten wird. Als kleine Untermieter stehen schon die Bäckerei Büsch, ein Blumengeschäft und eine Reinigungsannahme fest. Die „Apotheke im Hafen“ kommt zurück.

Deko-Händler Depot zieht mit auf die Supermarktfläche

Selber betreiben will Paschmann einen kombinierten Lotto-Zeitschriften-Post-Servicepunkt, dessen Sortiment auch Tchibo-Artikel umfasst. Außerdem kündigt Junior-Geschäftsführer Falk Pasch eine Kombination an, die es so noch nirgendwo in Mülheim gibt: einen „Depot-Shop“. Heißt: Der gleichnamige Deko-Händler bekommt eine eigene Abteilung auf der Supermarktfläche.

Das Mülheimer Familienunternehmen denkt groß. In riesigen Lettern schreibt Edeka Paschmann auf seiner Homepage „200 neue Stellen, 002 neue Märkte in Mülheim!“ aus. Für den Standort am Hafen hatte die Geschäftsführung bislang rund 140 Arbeitsplätze in Aussicht gestellt, demnach würde die geplante Filiale auf der Düsseldorfer Straße in Saarn rund 60 Jobs bringen. Hier rechnet Paschmann mit einer Eröffnung bereits im Frühjahr 2021 – „es wird wohl Ende April“, schätzt Falk Paschmann.

Diese Geschäfte bleiben

Einige andere Geschäftsleute im geplanten Hafencenter wollen bleiben und nach dem Lockdown wieder öffnen, teilt der Eigentümer der Immobilie mit.

Dies gilt etwa für den Textildiscounter KiK und für Dogstyler, Fachgeschäft für Hundezubehör.

Auch Mr. Scooter soll es an der Weseler Straße weiterhin geben und die Autoaufbereitung Di Carprio.

Die Supermarktkette hätte sich dann auf elf Standorte ausgeweitet, sieben davon in Mülheim. In allen Filialen werde neues Personal benötigt, so der Junior-Chef. Die Belegschaft soll im Laufe des Jahres von aktuell rund 700 auf etwa 900 Mitarbeiter steigen. „Wir zahlen nach Tarif“, lautet die Zusage von Paschmann.

Zweite Lidl-Filiale an der Weseler Straße schließt im Sommer

Auch der Discounter Lidl, zukünftiger Nachbar von Edeka im Hafencenter, will dort zehn neue Arbeitsplätze schaffen. Dies teilte die Regionalgesellschaft auf Anfrage dieser Redaktion mit. Rund 1200 Quadratmeter wird Lidl an der Weseler Straße 30-40 beziehen, ausgestattet „mit neuester Technik“. Unter anderem soll ein integrales Heiz- und Klimaanlagensystem installiert werden, das komplett ohne fossile Brennstoffe auskommt. Mit der Neueröffnung im Sommer werde aber die Filiale an der Weseler Straße 64-66 geschlossen, so das Unternehmen.

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Dritter großer Mieter im Hafencenter wird bekanntlich die Drogeriemarktkette dm, die rund 650 Quadratmeter für eine große, moderne Filiale nutzen will. Mit 15 Beschäftigten wird geplant. Dann gäbe es wieder sieben dm-Filialen in Mülheim.

Rund 400 kostenlose Parkplätze sind geplant

Wer Einkäufe gerne bequem mit dem Auto erledigt, am liebsten bis vor die Tür fährt, wird im Hafencenter wohl an der richtigen Adresse sein. Rund 400 kostenlose Parkplätze sollen rund um das Einkaufszentrum entstehen, auch einige Ladesäulen für E-Fahrzeuge.

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Eine Enttäuschung bahnt sich für diejenigen an, die früher vor der Tür von Real gerne den Asia-Imbiss angesteuert oder am türkischen Spezialitätenstand etwas mitgenommen haben. Beide kommen nicht wieder. „Sämtliche internationale Spezialitäten wird es künftig komplett auf unserer Fläche geben“, kündigt Falk Paschmann an.