Mülheim. Im Städte-Vergleich ist die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen in Mülheim niedrig. Die Hälfte der Einbrüche war in 2019 Einbruchsversuche.

Die Aufklärungsquoten bei Wohnungseinbrüchen sind höchst unterschiedlich: Das Internetportal versicherungsjournal.de hat die Quoten im Jahr 2019 in deutschen Großstädten miteinander verglichen. Dabei gehörte Mülheim zu den Schlusslichtern.

Während in Erlangen und Göttingen im vorvergangenen Jahr jeweils jeder zweite Fall gelöst wurde - die Aufklärungsquote (AQ) lag dort bei 50 Prozent - finden sich am anderen Ende der Skala nach Kiel (5,9) und Bremen (6,2) auch Mülheim mit nur 7,05 Prozent Aufklärungsquote. Niedrig waren auch die Quoten in Recklinghausen (7,8) und Hamburg (7,8). Im Schnitt lag die Aufklärungsquote in 2019 bundesweit bei 17,4. Der NRW-Landesdurchschnitt lag bei 13,2 Prozent. Aber nicht überall im Ruhrgebiet waren die Aufklärungsquoten im Vergleichsjahr niedrig. Herne zum Beispiel hatte in 2019 eine AQ von 30,04 Prozent.

Bessere technische Prävention und Sensibilisierung

Ein Grund für die niedrige AQ in Mülheim könnte sein, dass bei der Zahl der Wohnungseinbrüche auch die Zahl der versuchten Einbrüche mit in die Statistik eingeht. In Mülheim blieb aber die Hälfte der Wohnungseinbrüche 2019 im Versuchsstadium stecken, die Täter kamen also gar nicht erst ins Haus oder in die Wohnung. "Das schreiben wir der besseren technischen Prävention und der Sensibilisierung der Bevölkerung zu", so Polizeisprecher Christoph Wickhorst. Wenn es zu keinem Einbruch kommt, sind auch weniger Spuren zu sichern, die die Ermittlungen unterstützen.

Die AQ in Mülheim war in den Vorjahren höher und lag laut Kriminalitätsstatistik 2018 bei 13,35 und 2017 bei 15,98 Prozent. Die Zahl der versuchten Einbrüche lag laut Polizei in den beiden Jahren deutlich unter 50 Prozent. bk