Mülheim. RVR will das Landschaftsbild am Mülheimer Auberg noch bis Herbst erhalten, wenn Winterlinden neu gepflanzt werden. Warnung vor starken Winden.
Gute Nachricht für alle Wanderer am Mülheimer Auberg: Der befürchtete Kahlschlag der Birkenallee nahe der Hundewiese hat sich deutlich in Grenzen gehalten. Von ursprünglich 160 geplanten Fällungen rückten der Regionalverband Ruhr und die Stadt offenbar kurzfristig ab. Warum sich Spaziergänger zumindest noch bis zum Herbst daran erfreuen können.
"Wir haben uns entschieden, das Landschaftsbild noch etwas länger zu erhalten", begründet Oliver König vom RVR Ruhr Grün den Erhalt von gut 60 Bäumen weitestgehend optisch. Zugegeben ist die nicht mehr ganz so dicht, wie es noch Fotos von Lesern zeigen, die um die Allee trauerten: "Als langjährigem Wahl-Mülheimer waren mir die Auberg-Alleen immer der liebste Aufenthaltsort. Von den Vieren ist nur noch eine übrig", zeigt Jochen Hensel schöne Ansichten der Baumreihen aus allen Jahreszeiten.
Teile der Birkenallee blieben bis Herbst bestehen
Und dennoch ist die Fällung wohl unvermeidbar, weil die Wurzeln der Birken nicht so tief ins Erdreich vordringen. Dort aber liegen die Wasserreservoirs, die der Baum in den vergangenen sehr trockenen Sommern benötigt hatte. Die Folgen: Etliche Bäume sind vertrocknet und "weich wie Pudding" geworden, wie der Mitarbeiter der mit der Fällung beauftragten Firma am vergangenen Freitag feststellte.
Am Ende legte der Regionalverband die Säge doch nur an knapp 100 Bäumen an: Die etwa 60 verbleibenden Birken sollen spätestens im Herbst fallen, dann aber werden im selben Zuge schon die neuen und widerstandfähigeren Winterlinden gepflanzt. "Damit wirkt der Eingriff nicht so radikal, und man kann hier noch im Frühling und Sommer das Landschaftsbild genießen", sagt König.
RVR warnt: Bäume bieten nun mehr Angriffsfläche für Wind
Allerdings, warnt der RVR-Mann, sei durch die Ausdünnung auch die Angriffsfläche auf die Bäume gestiegen und der Wind könne geschädigte Bäume nun leichter umwehen. "Wenn sich zeigt, dass der Fußgänger gefährdet wird, müssen wir weitere Birken herausnehmen."