Mülheim. Mit 900 Punkten und einem Notendurchschnitt von 0,66 hat Alexandra-Theresa Hufnagel ein Super-Abi gebaut. Jetzt studiert sie in Hamburg.
Eine junge Frau, die uns und unsere Leser im letzten Jahr ganz besonders beeindruckt hat, ist Alexandra-Theresa Hufnagel. Mit 900 Punkten und einem Notendurchschnitt von 0,66 hat die 18-Jährige ein Super-Abi hingelegt, das seinesgleichen sucht.
Noch nie hatte die ehemalige Schülerin des Otto-Pankok-Gymnasiums eine andere Note als „sehr gut“ auf ihren Schulzeugnissen stehen. Seit der Grundschule brachte die heutige Jura-Studentin nur Traumnoten mit nach Hause. „Ich habe aber nie Druck von meinen Eltern bekommen, es war nie mein unbedingtes Ziel, das beste Abitur zu machen und ich habe auch wirklich nie viel lernen müssen“, versichert die 18-Jährige, die von Freunden und Familie einfach nur Alex genannt wird.
Schon immer ist Alexandra-Theresa Hufnagel zielstrebig und sehr aktiv gewesen
Sie weiß, dass es auch kritische Stimmen gab, und manche Leser meinten, dass sie bei solch einer Leistung keine schöne Kindheit gehabt haben kann. Doch das Gegenteil sei der Fall. „Ich habe immer viel neben der Schule gemacht, meine Hobbys waren und sind mir extrem wichtig.“ Zielstrebig und sehr aktiv sei sie schon immer gewesen. Nicht nur auf die Schule bezogen. Seit ihrem vierten Lebensjahr tanzt Alex Ballett. Nach und nach kamen immer mehr Tanzrichtungen und -stile hinzu. Außerdem spielt sie leidenschaftlich gerne Querflöte. Schon deshalb habe sie ihre Hausaufgaben immer direkt nach der Schule erledigt, nichts aufgeschoben, um so schnell wie möglich ihren zahlreichen Hobbys nachgehen zu können.
Neben Ballett hat sich die 18-Jährige durch so ziemlich alle erdenklichen Tanzstile getanzt. Zum bestandenen Führerschein haben die Eltern ihr einen quietschpinken Wagen mit Tanzfiguren geschenkt, mit dem sie jetzt nicht nur durch Mülheim, sondern auch durch Hamburg rollt. In die Hansestadt ist Alex für ihr Studium der Rechtswissenschaften gezogen. Sie hat eine kleine Wohnung in der Nähe des Hauptbahnhofs gefunden und fühlt sich im hohen Norden sehr wohl. Auch wenn sie die Schulzeit, Lehrer, Mitschüler und Freunde manchmal vermisst.
„Es war schon eine tolle Zeit, aber jetzt beginnt etwas Neues mit neuen Herausforderungen.“ Wie in der Schule macht sich Alex auch im Studium selbst keinen Druck. „Man sollte sich selbst nicht immer so über erbrachte Leistungen definieren“, findet die Studentin. „Bildung und Arbeit ist das eine, aber ich finde es auch wichtig, dass man sich sozial und gesellschaftlich einbringt.“ Gute Noten würden niemanden zu einem besseren Menschen machen.
Kontakte und Freunde sind der jungen Frau sehr wichtig
Soziale Kontakte sind Alex in der neuen Heimat daher enorm wichtig. Sie war froh, dass es im ersten Trimester der Hamburger „Bucerius Law School“ trotz Corona noch Präsenzvorlesungen und Kennenlernveranstaltungen gab. So konnte sie erste Freundschaften knüpfen. Denn auch wenn der Super-Abiturientin vieles im Leben leicht fallen mag, eine Einzelkämpferin war sie noch nie. „Ich brauche Menschen um mich herum und so lässt es sich doch auch leichter durchs Studium gehen, wenn man sich gegenseitig unterstützen kann“, sagt Alex.
Ihr Erfolgsrezept habe viel damit zu tun, dass sie einfach rundum zufrieden, mit ihrem Leben sehr glücklich sei. Eine Tatsache, die sie sehr zu schätzen weiß und deshalb auch pflegt. Das erste, um das Alex sich in der neuen Heimat gekümmert hat, war, ein geeignetes Tanzstudio zu finden. Denn diesen Ausgleich zum Studium braucht die Mülheimerin unbedingt, um weiter so unbeschwert und erfolgreich durch ihr Leben zu tanzen.