Mülheim. Gedruckte Bücher, Spiele, DVDs sind auch in der Schließzeit ausleihbar, sie müssen aber vorbestellt werden. Die Über- und Abgabe ist kontaktlos.
Coronabedingt bleibt die Stadtbibliothek Mülheim mit ihren Zweigstellen in den Stadtteilen bis zum 31. Januar geschlossen. Das Team gibt sich alle Mühe, den Bürgern während des Lockdowns dennoch möglichst alle Medien zur Verfügung zu stellen. Gedruckte Bücher, Spiele, DVDs sind auch in der Schließzeit weiterhin ausleihbar, sie müssen aber online oder telefonisch vorbestellt werden, bevor man sie abholen kann. Auch hier muss die Coronaschutzverordnung zwingend eingehalten werden, betont Claudia vom Felde, Leiterin der Bibliothek. Die Medien werden zu den Abholzeiten kontaktlos übergeben.
Nachfrage nach E-Books ist in der Coronazeit angestiegen
Die Nachfrage nach E-Books ist schon im ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr stark angestiegen. Claudia vom Felde erwartet das auch jetzt wieder. Überhaupt sind die Online-Angebote der Bücherei - darunter Videos, in denen vorgelesen oder zum Basteln aufgerufen wird, Schattentheater oder ein Manga-Workshop - über die sozialen Netzwerke gut angenommen worden. "Wir hatten bis zu 5000 Zugriffe", erinnert sich die Bibliotheksleiterin. "Auch unser digitaler Adventskalender ist gut angekommen." Die Videos, als kleine Lichtblicke vor allem für die Kinder gedacht, sind auf dem Bibliotheks-Account bei Facebook und Instagram zu finden.
Wer einen gültigen Bibliotheksausweis hat, kann das gewünschte Buch oder Medium im Onlinekatalog (Gesamtkatalog) suchen (unter https://muelheim.arena.axiell.de), die Verfügbarkeit prüfen und das Buch dann per Mail an stadtbibliothek@muelheim-ruhr.de oder telefonisch (455-4141) unter Angabe der Bibliotheksausweisnummer vorbestellen. Auch der gewünschte Abholort - im Medienhaus oder in einer der vier Stadtteilbibliotheken - muss angegeben werden. Wenn das Buch oder ein anderes Medium nicht dort abgeholt werden soll, wo es steht, wird wie immer ein Euro Gebühr für den Boten fällig, erinnert Claudia vom Felde.
Auch ein Bibliotheksausweis kann online bestellt werden
Wer seine Jahresgebühr von 22 Euro noch nicht bezahlt hat, kann das Geld überweisen, und der Bücherei-Ausweis wird dann für die Onlineprozesse freigeschaltet. Auch diese Infos finden sich auf der Homepage. Selbst, wer in diesen Tagen einen Bibliotheksausweis neu beantragen möchte, kann sich per Mail an die Stadtbücherei wenden. (E-Mail: mahnstelle@muelheim-ruhr.de).
Über Stress bei der Rückgabe muss man sich derzeit keine Sorgen machen: Alle ausgeliehenen Medien wurden schon bis zum 3. März verlängert, das gilt auch für die neu ausgeliehenen. "Sollte sich die Schließzeit aufgrund des Lockdowns weiter verlängern, werden wir auch die Rückgabefrist verlängern", kündigt Claudia vom Felde an.
Die ausgeliehenen Bücher müssen erst einmal in Quarantäne
Den Rückgabeautomaten im Vorraum des Medienhauses kann man kontaktlos benutzen, Spiele-Kartons passen da aber meist nicht rein, so die Bibliotheksleiterin. Die Bücher werden - beim Abholen oder Abgeben - samt Ausweis auf einen Bücherwagen gelegt, und erst dann durch die Tür geschoben, so dass ein persönlicher Kontakt unterbleibt. Wenn ein Buch vorbestellt worden ist, dauert es aber zwei Tage, bis es wieder abgeholt werden kann: Denn auch die Bücher kommen nach der Rückgabe in eine Quarantäne, erklärt Bibliotheksleiterin vom Felde. Von außen wird ohnehin alles desinfiziert. "Das ist so mit dem Gesundheitsamt abgesprochen."
Elektronische Medien auf dem Smartphone oder Tablet lesen
Wer sich in diesen Lockdown-Zeiten neu für die Onleihe von E-Books, -Magazinen oder Hörbüchern interessiert, was ja immer kontaktlos funktioniert, benötigt laut Frau vom Felde auch nicht zwingend einen E-Book-Reader. "Ein Tablet, Smartphone oder der PC gehen auch", sagt sie, um die elektronischen Medien abzurufen und zu lesen. Wie das funktioniert, wird auf der Homepage unter der Onleihe erklärt.
Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatte sich die Zahl der Nutzer in der Mülheimer Bibliothek verdoppelt. Übrigens: "Die meisten E-Book-Nutzer sind Leserinnen ab 40 Jahre", weiß die Bibliotheksleiterin.
BIBLIOTHEK FÄLLT ALS LERN- UND KULTURORT AUS
Was Claudia vom Felde besonders schmerzt: Als Aufenthalts-, Lern-, Spiel- und Veranstaltungsort fällt die Bibliothek in Zeiten mit Kontaktverboten schon seit März aus. Veranstaltungen waren auch nur eingeschränkt möglich.
Auch die außerschulischen Angebote fallen schon seit fast einem Jahr flach, mit denen die Bücherei auch viele Kinder aufgefangen habe: "Für ein Kind ist ein Jahr sehr lang", sagt Claudia vom Felde. Sie befürchtet: "Da fangen wir wieder bei Null an."