Mülheim. Beim Sommerleseclub in den Mülheimer Büchereien kann man viele spannende Sachen machen – einem Lesehund vorlesen oder wie ein Detektiv ermitteln.
Langeweile braucht in den Ferien keiner zu haben. Denn es gibt spannende Angebote für Kinder in der Stadt. Etwa beim Sommerleseclub der Zentralbibliothek und den Stadtteilbüchereien. Dort kann man zum Beispiel in einem Escape Room wie ein Detektiv ermitteln – oder zusammen mit Lesehund Rico spannende Geschichten lesen.
Kuschelige Ecke in der Stadtteilbücherei Heißen
Bennet (7) und sein Freund Mika (6) haben es sich in einer kuscheligen Ecke in der Stadtteilbücherei in Heißen gemütlich gemacht. Zwischen ihnen liegt Rico, der schwarze Wuschel mit dem roten Halstuch, und wartet darauf, eine Geschichte vorgelesen zu bekommen. Er ist nämlich ein Lesehund. Einer, der viel Geduld hat und den Kindern aufmerksam zuhört.
Eine „etwas andere und sehr effektive Art der Leseförderung“ nennt das sein Frauchen Birgit Hass. Beide haben zusammen eine entsprechende Ausbildung absolviert. Der Hund beruhigt die Kinder, vor allem auch jene, für die das Lesenlernen oder das Vorlesen etwas schwierig sind.
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Eine effektive Art der Leseförderung
Für die zwei Freunde hier auf den blauen Sitzkissen trifft das allerdings nicht zu. Bennet ist sowieso einer, der „mega-gerne liest“. Mika guckt zuhause zwar nicht so gerne in Bücher, aber hier in der Bücherei – zusammen mit Rico – macht es ihm viel Spaß.
Bilderbücher mit kurzen bis mittellangen Texten hat Birgit Hass mitgebracht. Jedes Kind sucht sich eins aus und liest laut vor. Mika eher etwas leiser, aber Rico hört es trotzdem. Schwierige Wörter können die beiden Grundschüler sogar besser lesen als kurze. „Erdbeermatschemarmelade“ spricht Bennet ganz ohne Hänger perfekt aus.
Lange Wörter gehen besser als kurze
Nach jeweils zwei Geschichten sind die Jungen erstmal platt – und auch Rico ist eingenickt. Also trägt Frauchen die Geschichte „Annika und der Lesehund“ vor. Dabei lernt man Folgendes: „Lesen macht Spaß, wenn man keine Angst hat!“ Und: „Wenn der Lesehund dir beisteht, dann verfliegt die Angst!“
Bennet und Mika sind jetzt wieder fit, sie wollen jeder noch ein drittes Buch vorlesen – es geht da um einen feuerspuckenden Drachen. Oh je! Dann ist die Stunde auch schon rum – und Rico bekommt von jedem Kind ein Leckerchen. Er war ein guter Zuhörer.
Buch handelt von feuerspuckendem Drachen
Nur halb so lang dauert das Abenteuer, das vier Kinder in der Stadtbücherei am Synagogenplatz erleben. Eine halbe Stunde haben sie Zeit, um ein pikantes Foto aufzuspüren. Im Escape Room, der wie ein Klassenzimmer eingerichtet ist, liegen und hängen viele Sachen herum. Darunter befinden sich Hinweise auf den Verbleib des Bildes. Nur welche?
Die Geschichte zum Detektivspiel hat Birgit Hoffmann, stellvertretende Leiterin der Bücherei, zuvor schnell erzählt: Daniel hat ein Foto von Pia gemacht, auf dem sie mit weit aufgerissenem Mund gähnt. Nun will er es auf Instagram stellen. Pia ist natürlich dagegen. Der Klassenlehrer bekommt den Streit mit und kassiert Daniels Tablet und das Foto ein. Das Ermittlerteam soll nun herausfinden, wo er es verstaut hat.
Suche nach einem pikanten Foto
Eine rastlose Suche beginnt, schnell ist eine Tasche mit Zahlenschloss entdeckt. Doch wie lautet die Nummer, die man eingeben soll? Thamiliniyan (11), sein Bruder Thamilpriyan (14) und ein Mädchen stoßen auf eine Karte, auf der das Blindenalphabet abgebildet ist. Auf einer Leinwand entdecken sie Punkte und Striche. Irgendwie passt das zusammen, aber wie? Nach etwa zehn Minuten haben die Kinder die erste Zahl ermittelt, es ist die 5.
Weitere Termine
Es gibt im Rahmen des Sommerleseclubs weitere Veranstaltungen mit dem Lesehund Rico:
Er kommt am 31. Juli und 1. August um 11 Uhr nach Speldorf in die Stadtteilbücherei und am 14. und 15. August um 11 Uhr in die Styrumer Stadtteilbücherei.
In der Stadtbücherei im Medienhaus ist er am 21. und 22. August ab 11 Uhr zu Gast.
Abenteuer im Escape Room (ab 12 J.) gibt es in der Zentralbücherei am 31. Juli sowie 1., 14. und 15. August um 11, 13 oder 15 Uhr.
Mitmachen können Kinder, die auch am Sommerleseclub teilnehmen. Im Programm gibt es auch noch weitere, ganz andere, Veranstaltungen.
Bleiben 20 Minuten für die anderen beiden Zahlen. Die Bibliothekarinnen geben ein paar Tipps. „Das Reden nicht vergessen!“, raten sie auch. Denn das Rätsel soll ja gemeinsam gelöst werden. Schließlich entdecken die Teilnehmer in einer Glaskaraffe eine kleine Dose. Darin steckt der erste Hinweis auf die letzte Zahl, die 7.
Nach 27,5 Minuten ist der Fall gelöst
Zweieinhalb Minuten vor Ablauf der Zeit können die Detektive die Tasche öffnen und das Foto sichern. Der Fall ist gelöst. „Das war echt spannend“, findet Thamiliniyan. Und: „Das ging viel zu schnell.“ Gerne würden sie ein weiteres Rätsel angehen, die Nachwuchsermittler.