Mülheim. Der weiße Niederschlag bleibe noch nicht liegen, schätzt man beim Mülheimer Winterdienst. Man ist in Bereitschaft. Und die Salzlager sind voll.
In den Mittelgebirgen ist es schon weiß, und auch fürs Flachland kündigen die Wetterfrösche in den nächsten Tagen Schneefall an. Was die Kinder sehr, die Autofahrer weniger freuen würde. Bei der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG), der auch der Winterdienst obliegt, ist man gelassen und rechnet nicht vor dem Wochenende mit Schnee, der auch liegen bleiben könnte.
Dennoch ist man bei der MEG natürlich auch für kurzfristige Wetteränderungen gewappnet, erklärt auf Anfrage Florian Smets, der stellvertretende Leiter der Logistik, und könnte auch in der kommenden Nacht drei Einsatzfahrzeuge in den Streudienst schicken, falls es denn nötig werden sollte. Drei Mitarbeiter halten sich in Bereitschaft. Doch eine Warnung von dem Wetterdienst, der für die MEG speziell das lokale Mülheimer Wetter an zwei Messstationen im Auge hat, gebe es derzeit noch nicht. "Dieser Tage passiert noch nix", ist Smets gelassen. Es ist einfach noch zu warm.
In der letzten Wintersaison gab es auch nur sehr wenig Schnee
Überhaupt war dieser Winter bisher auch noch nicht so, dass man groß habe streuen müssen, so Smets, der sich auch an gerade mal zwei, drei Schneetage in der vergangenen Wintersaison 2019/20 erinnert. Die Auswirkungen des Klimawandels merken halt auch die Streudienste. Nur rund 80 Tonnen Streugut hat die MEG im vergangenen Jahr für die Mülheimer Straßen und Wege verbraucht und längst wieder nachgeordert.
Das ist nicht viel, und die Mülheimer Salzsilos und -lager sind voll, sehr voll: Allein in Mülheim werden rund 2000 Tonnen Salz gebunkert, in Duisburg lagert noch eine üppige Reserve von 1600 Tonnen. "Dass nach einer Woche kein Salz mehr da ist, dass passiert Ihnen nur einmal, und dann nie mehr", erinnert Smets an den Winter 2010/11, der mit für unsere Breiten höchst unerwarteten Schneemengen aufwartete. Kurz nach Weihnachten 2010 hatte auch die Mülheimer MEG kein Streusalz mehr, wie viele andere Städte auch. "Daraus haben wir gelernt."
Damit ist aktuell wirklich nicht zu rechnen. Florian Smets rechnet frühestens am Wochenende mit Schneefall, der auch länger liegen bleiben könnte. Wenn die Temperaturen sinken und überfrierende Nässe oder Reifglätte droht, bringt die MEG vorsorglich Sole auf die Straßen, damit erst gar keine Gefahrenstellen entstehen. Dasselbe gilt für Brücken, wo es schnell mal glatt werden könnte, erklärt Florian Smets - Stichwort: Verdunstungskälte.
Die Bürger sollten erst Schnee fegen und dann Granulat streuen
Doch am nächsten Wochenende könnte schon etwas mehr herunterkommen, und gerade auch in der Nacht zum Montag, wenn der Berufsverkehr wieder rollt. Da wird die MEG nach Mitternacht mit drei Fahrzeugen unterwegs sein und streuen. Übrigens auch die Radwege, für die es ein extra Fahrzeug gibt
Den Bürgern empfiehlt der MEG-Experte bei Schneefall: Erst mal den Schnee vor der Haustür wegfegen und dann etwas Granulat gegen die Glätte streuen. Auf Gehwegen ist den Bürgern die Verwendung von Salz ja aus Umweltschutzgründen verboten. Die Stadt bittet darum, umweltfreundliche Streumittel zu verwenden.