Mülheim. Der ehemalige Luftschiffkapitän Frank Luderer ist verstorben. Er hat den Rundflug mit „Theo“ für viele zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.

Viele Mülheimer und auswärtige Besucher, die mit dem Luftschiff „Theo“ über das Ruhrgebiet geflogen sind, haben Kapitän Frank Luderer gut gelaunt am Steuer des Luftschiffs erlebt. Der langjährige Luftschiffkapitän der WDL hat den Rundflug für viele Menschen zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Luderer ist am vergangenen Montag verstorben.

Bis vor drei Jahren steuerte Luderer im Sommer den Blimp bei seinen Ausflügen über das Ruhrgebiet, die Verkehrsflugzeuge des Unternehmens WDL in Köln/Bonn flog er in den übrigen Monaten. Als die WDL Aviation vor drei Jahren verkauft wurde, hängte Frank Luderer das Luftschifffliegen an den Nagel, um nur noch die Fracht- und Verkehrsflugzeuge des Unternehmens zu fliegen.

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Einer der wenigen Luftschiffpiloten überhaupt

Frank Luderer hatte Helium im Blut, erinnert sich WDL-Geschäftsführer Frank Peylo. Er war einer der wenigen Piloten überhaupt, die Luftschiffe fliegen konnten. „Luftschifffliegen ist noch richtige Handarbeit, weil man sozusagen mit dem Hintern fliegen muss“, sagte Frank Luderer einmal über das „Hosenbodengefühl“, die Erfahrung, die man am Ruder eines Luftschiffs brauche.

Die maximal 65 km/h, die das Mülheimer Luftschiff schafft, standen im krassen Gegensatz zu der doppelten Schallgeschwindigkeit, mit der Luderer, der in Bautzen zur Welt kam, seine Flieger-Karriere begann: Als Absolvent der Offiziershochschule der Luftstreitkräfte saß Luderer als NVA-Pilot auch im Cockpit der MIG 21.

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Für Luderer war sein Arbeitsplatz in der Luft nicht einfach nur ein Job, sondern immer auch Berufung. Er konnte fast alles fliegen: Segelflieger, Ultraleichtflieger, Gleitschirme, Motorsegler, Hubschrauber gar. Nach der Wiedervereinigung 1990 blieb Luderer nicht lange auf dem Boden. 1991 fing er als „Seilfänger“ am Mülheimer Flughafen an. Seit 1992 flog Luderer die Luftschiffe im Dienst der WDL, später auch die Verkehrsflugzeuge der WDL-Flotte.

Frank Luderer starb nach kurzer schwerer Erkrankung. Der Familienvater wurde 58 Jahre alt.