Mülheim. Etwas Theaterluft kann man in Mülheim online schnuppern. Das Theater a.d. Ruhr streamt Mitschnitte aus Stücken. Die Premieren sind verschoben.

Das Theater an der Ruhr füllt die Zeit d es erneuten Lockdowns mit einem Online-Spielplan. „Trotz aller Hygienestandards und hervorragenden Belüftungsanlagen dürfen wir nicht im Theater spielen. Wir bedauern diese Situation sehr. Da wir weiter proben dürfen, werden wir die Premieren, die für November geplant waren, wohl im Dezember nachholen“, erklärt Jessica Otten, Sprecherin des Theaters.

Theaterabende werden einmalig gestreamt

Das Kinder- und Familienstück „Momo“ (von subbotnik, mit Maria Neumann) wird voraussichtlich am 1. Dezember gezeigt und „Europa oder die Träume des Dritten Reichs“ nach Lars von Trier und Charlotte Beradt in der Regie von Philipp Preuss soll am 12. Dezember live Premiere am Raffelberg feiern. Es ist eine Uraufführung. Zudem hat das Theaterteam für November einen Online-Spielplan entwickelt. Alle Veranstaltungen finden Interessierte auf der Homepage des Theaters.

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Die dort aufgeführten Theaterabende werden nur einmalig gestreamt und sind danach nicht mehr abrufbar – also ein besonderes, digitales Ereignis. Als Highlight gilt das Live-Streaming von „Europa oder die Träume des Dritten Reichs“ am 22. November um 19.30 Uhr. „Aus vier Kameraperspektiven können Sie das Stück und die Schauspieler hautnah erleben. Ein einmaliges Experiment für die Zuschauer und für uns“, so Jessica Otten.

Arbeitsmitschnitte der Generalproben

Der Online-Spielplan enthalte Arbeitsmitschnitte der Generalproben von thematisch passenden Stücken, „die die tragisch-absurden Aspekte der gegenwärtigen Zeit widerspiegeln, ohne dabei die gesellschaftspolitischen Dimensionen aus dem Auge zu verlieren“. Zu sehen ist zunächst passenderweise „König Ubu & Am Königsweg“ (5.,6.,7.,.8, November, 19.30 Uhr). Elfriede Jelinek schrieb den Text unmittelbar nach dem Wahlsieg Trumps im Jahr 2016.

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Außerdem werden die drei Clowns-Stücke gezeigt (11. bis 13. November), die „Gespenster“ von Ibsen (21. November) sowie „Fearology“ - Songs aus dem Off. Der Musikabend ist im ersten Lockdown als Mashup entstanden, „das zwischen Sex Pistols, Arctic Monkeys, Joy Division und Whitney Houston oszilliert“. Zehn Musiker, zehn Orte, kuratiert von Philipp Preuss (14. November).

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Legendäre Inszenierung von Roberto Ciulli

Auch „Antigone. Ein Requiem“ von Thomas Köck wird online gezeigt (20. November). Letztlich wird auch „Uhrtote ohne Begräbnis“ von Sartre zu sehen sein – in einer legendären Inszenierung von Roberto Ciulli, die 1988 zum Berliner Theatertreffen eingeladen war (25., 26., 27. November).

Alle Termine und Uhrzeiten sind zu finden auf www.theater-an-der-ruhr.de