Mülheim. Die Herzschwäche wird als Volkskrankheit betrachtet. Der Mülheimer Kardiologe Prof. Wieneke beantwortet am kommenden Dienstag Fragen am Telefon.

Im Herzmonat November lautet das diesjährige Motto „Das schwache Herz“. Traditionell lädt das St. Marien-Hospital dann zu einer Patientenveranstaltung ein. Das ist in Coronazeiten nun nicht mehr möglich, und so können interessierte Leser am kommenden Dienstag, 10. November, telefonisch ihre Fragen rund um die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) stellen. Prof. Dr. Heinrich Wieneke, Chefarzt der Kardiologie am St. Marien-Hospital, nimmt sich dafür am Dienstag eine Stunde Zeit.

Den Weg zum Arzt scheuen in diesen Tagen viele, obschon er vor allem bei Verdacht auf eine Herzschwäche notwendig wäre. „Auch in Coronazeiten sollte man andere Krankheiten nicht vernachlässigen“, rät der Kardiologe Wieneke. Die erste Anlaufstelle ist immer der Hausarzt, der nach der Untersuchung weitere Schritte einleiten wird. „Die Herzschwäche ist immer ein Manifestation einer zugrundeliegenden Erkrankung“, sagt der Arzt. Eine koronare Herzerkrankung stecke häufig dahinter, zu hoher Blutdruck, oder auch Herz-Rhythmusstörungen.

Luftnot und Ödeme in den Beinen sind ein Anzeichen für Herzinsuffizienz

Die Deutsche Herzstiftung, die alljährlich die bundesweiten Herzwochen im November ausruft, spricht bei der Herzschwäche schon von einer „Volkskrankheit“. Wenn das Herz nur noch mit verminderter Leistung pumpt, merkt man das häufig an geschwollenen Beinen und Knöcheln, auch Luftnot könne sich, etwa beim Treppensteigen, einstellen. Die Herzschwäche entwickelt sich oft schleichend und geht mit einem Leistungsverlust einher, so Prof. Wieneke, der von seinem Patienten häufig hört: „Vor drei Wochen konnte ich noch alles machen, jetzt habe ich Luftnot.“

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Die gute Nachricht: „Wir haben inzwischen gute, vielfältige Medikamente, durch die die Krankheit deutlich abgemildert werden kann“, sagt der Kardiologe. Bei bestimmten Patienten helfe auch ein Schrittmacher. „Man ist“, betont Wieneke, „nicht machtlos gegenüber dieser Krankheit“. Er räumt auch mit einem weiteren Vorurteil auf, dass sich immer schonen, immer zu Hause bleiben müsse, wer an einer Herzschwäche leide. Die Datenlage aus der Forschung befürworte durchaus eine körperliche Belastung, etwa unter der Kontrolle einer Herzsportgruppe, sagt Prof. Wieneke: „Ein aktiver Lebensstil ist für die Herzinsuffizienz günstig.“

Die Telefonaktion mit Prof. Dr. Heinrich Wieneke ist am Dienstag, 10. November, von 13 bis 14 Uhr, 0208 305-42751.