Wenn die „Pumpe“ untertourig läuft, hat das Gründe, bei denen die Medizin eingreifen kann. Vier Kardiologen laden zur Patientenveranstaltung.
- Patientenveranstaltung in der Krankenhauskapelle des St. Marien Hospitals am 8. November
- Viele behandlungsbedürftige Patienten nehmen ihre Herzschwäche anfangs oft nicht ernst
- Ein ernstes Thema ist das schwache Herz aber, gerade in einer älter werdenden Gesellschaft
Zu den häufigsten Erkrankungen hierzulande gehören Herz-Kreislauf-Beschwerden. Nicht nur präventiv lässt sich etwas tun, damit das Herz gesund bleibt. Eine optimale Therapie kann Beschwerden lindern und das Leben verlängern.
Doch dazu muss der Arzt die Chance bekommen, eine Diagnose stellen zu können. „Das schwache Herz – Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz“ steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Herzwochen im November, auch bei der schon traditionellen Patientenveranstaltung des Marien-Hospitals: Vier Mülheimer Kardiologen aus Krankenhaus und Praxis referieren Mittwoch, 8. November, 17 Uhr, rund ums Thema und beantworten Fragen (siehe Box). In diesem Jahr steht die VHS nicht zur Verfügung, die Veranstaltung findet daher in der Krankenhauskapelle statt.
Wenn man plötzlich aus der Puste kommt
Prof. Dr. Heinrich Wieneke, Chef der Kardiologie am St. Marien-Hospital (SMH), weiß, dass viele behandlungsbedürftige Patienten ihre Herzschwäche anfangs nicht ernst nehmen. Wer auf einmal schneller aus der Puste kommt, schiebt das häufig aufs Alter, weiß er aus Erfahrung. „Die Herzschwäche selbst ist keine Erkrankung“, sagt er, „sondern eine Manifestation von anderen Leiden.“ Eine koronare Herzkrankheit (Arteriosklerose) oder schlecht eingestellter Bluthochdruck können dahinterstecken, Probleme mit den Herzklappen, dem Rhythmus, dem Herzmuskel.
„Die Herzschwäche zeigt Symptome, die andere Ursachen haben können“, erklärt der niedergelassene Kardiologe Dr. Peter Grooterhorst, und nennt Kurzatmigkeit oder Leistungsermüdung, auch Schwellungen der Fußknöchel. „Ich schaffe die Treppe nicht mehr“, hört sein Kollege Dr. Paschalis Kekes oft von seinen Patienten. Dr. (PD) Heiner Post, Oberarzt am SMH, erklärt seinen Patienten das schwache Herz gern so: „Der Muskel hat keine ausreichende Pumpleistung mehr. Als wenn ein Auto weniger PS hätte.“
Ein ernstes Thema ist das schwache Herz jedoch, gerade in einer älter werdenden Gesellschaft. Die Zahl der Patienten wird deutschlandweit auf zwei bis drei Millionen geschätzt, rund 300 000 kommen jährlich hinzu. 50 000 Patienten sterben im Schnitt pro Jahr daran. Das schwache Herz betrifft meist ältere Menschen. „Von 100 Patienten sind 95 über 60“, sagt Wieneke. Aber auch jüngere können betroffen sein, ergänzt Kekes – etwa bei Herzklappenproblemen.
Diagnose Voraussetzung für wirkungsvolle Therapie
Wo der Grund liegt, warum das Herz nicht mehr so arbeitet wie früher, die richtige Diagnose, ist Voraussetzung für eine wirkungsvolle Therapie. Wird etwa eine defekte Aortenklappe ersetzt, „sind die Chancen gut, dass die Beschwerden verschwinden“, sagt Wieneke. Es gebe heute gute Medikamente, um Herzschwäche zu behandeln, etwa bei Rhythmusstörungen, so die Kardiologen. „Wichtig ist“, ergänzt Post, „dass man es früh erkennt.“ Da ist vor allem der Patient gefragt, der seine Beschwerden mit dem Hausarzt besprechen sollte.
Dieser wird dann bei Verdacht auf Herzschwäche zum Besuch beim Facharzt raten. Die vier Referenten haben sich die Themen aufgeteilt: Dr. Grooterhorst spricht über die Ursachen der Herzschwäche, Dr. Kekes über die Diagnostik, Dr. Post über Therapien. Und Dr. Wieneke über die Möglichkeiten, die jeder hat, um seine „Pumpe“ dabei zu unterstützen, möglichst lange und kräftig zu schlagen.
<<< ANMELDUNG UNBEDINGT ERFORDERLICH
Bei der Patientenveranstaltung „Das schwache Herz“, am Mittwoch, 8. November, 17 Uhr, in der Krankenhauskapelle des St. Marien-Hospitals (Kaiserstraße 50) sind die Plätze begrenzt.
Daher ist eine Anmeldung dringend erforderlich beim Empfang oder unter 305-42751. Fragen der Patienten sind bei der Veranstaltung ausdrücklich erwünscht. Der Eintritt ist frei.