Mülheim. Franky’s steigen in den Mintarder Wasserbahnhof ein. Dafür verlassen sie am Jahresende die Schleuseninsel. Dort wird der Wasserbahnhof saniert.
Beide Mülheimer Wasserbahnhöfe sind jetzt in einer Hand – der auf der Schleuseninsel und der in Mintard. Richard Reichenbach und Tobias Volkmann haben jetzt auch das nach ihren Worten „chancenreiche und vielseitige Objekt“ neben der Ruhrtalbrücke übernommen.
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„Wir wollen unsere Marke ,Franky’s’ auch in Mintard etablieren.“ Darum haben sie mit dem Vermieter Rolf Birkmann den Vertrag geschlossen. Ich bin froh, endlich Gastronomen gefunden zu haben, die längerfristig bleiben.“ Ende Februar, Anfang März wird „Franky’s Wasserbahnhof Mintard“ aus dem längeren Winterschlaf erwachen und wieder geöffnet.
Eigentlich wollten Volkmann und Reichenbach bereits vor zwei Jahren in Mintard festmachen. „Mit seinen 19 Hotelzimmern ist das ein attraktives Objekt für Feste und Veranstaltungen jeder Art“, erläutert Richard Reichenbach. „Als sich jetzt die Gelegenheit bot, sind wir eingestiegen“, ergänzt Tobias Volkmann. Beide sind in der Mülheimer Gastronomie keine Unbekannten: „Das Gebäude reizt mit seiner herrlichen Lage.“ Genug Erfahrung bringt das Team mit, um den Wasserbahnhof in Mintard zu bewirtschaften.
Der Wasserbahnhof wird in 2021 komplett saniert
Reichenbach und Volkmann sind auch deshalb am Ruhrufer geblieben, weil sie Ende dieses Jahres das über Mülheims Stadtgrenzen hinaus bekannte Lokal samt Biergarten auf der Schleuseninsel räumen werden. Das war die überraschende Nachricht. „Wir sind vor 20 Jahren hier eingestiegen und haben uns einen tollen Standort erarbeitet, den das Publikum liebt“, sagt Volkmann.
„Aber im kommenden Jahr wollen die Eigentümer den Wasserbahnhof sanieren. Und bei Denkmalschutz weiß man nie, wie lange das dauert.“ Das Gebäude sei fast 95 Jahre alt. „Auch darum haben wir uns für Mintard entschieden“, fügt Reichenbach an. Das sei bedauerlich, aber nicht zu ändern.
In Mintard beginnt jetzt die Einarbeitungsphase
Die Elektroinstallationen sind nicht mehr zeitgemäß. Reparaturteams sind inzwischen häufiger im markanten Rundbau auf der Schleuseninsel im Einsatz. Daher sei eine Bewirtschaftung des Gebäudes in 2021 nicht mehr möglich, stellen die Pächter klar. Sie wollen nicht ausschließen, dass sie nach der Modernisierung wieder auf „ihr Mutterschiff“ zurückkehren können.
In den kommenden zehn Monaten werden sie mit ihren Mitarbeitern beide Wasserbahnhöfe stemmen. „Das wird nicht leicht.“ In Mintard beginnt jetzt die Einarbeitungsphase. Der große Biergarten und die Wiese mit dem Kinderspielplatz sind für Familien und Ausflugsgäste attraktiv und für uns eine Herausforderung“, sagt Sandra Volkmann, die für Organisation und den Festbereich verantwortlich ist. Sie möchte demnächst ihr neues Büro mit Blick auf die Ruhrtalbrücke beziehen. Das Stammpersonal wird ab 2021 nach Mintard mitgehen.
Feste können bereits gebucht werden
Die Vielfalt der Biere von der Schleuseninsel, wo noch Bayreuther Stoff aus dem Hahn in die Gläser strömt, wird es im Garten neben der Ruhrtalbrücke nicht geben. Eigentümer und Pächter sollten darüber noch einmal mit ihrem Bierverleger sprechen. Der hat Rolf Birkmann mit Richard Reichenbach und Tobias Volkmann an einen Tisch gebracht So entstand die neue Zusammenarbeit.
Obwohl die Gastronomen schon lange im Bewirtungsgeschäft sind, „freuen wir uns auf die spannende Aufgabe in Mintard.“ Dort müssen sie sich erst einmal ihr Publikum erarbeiten „Wir wollen den Mintarder Wasserbahnhof wieder zu einem überregionalen Highlight machen und auf unsere bewährte Art mit neuem Leben füllen.“ Feste und Veranstaltungen für den Mintarder Biergarten mit Schiffsanleger können Interessierte bereits buchen. Die ersten Hochzeitsfesttermine seien im Sommer bereits vergaben, sagt Sandra Volkmann.
Duo baut Catering aus und betreibt weitere Lokale
Neben der Bewirtung mehrerer Objekte in der Stadt haben sich die Gastronomen inzwischen eine weitere Betriebsbasis erwirtschaftet – das Catering. „Wir haben bereits mehrmals große Veranstaltungen auf dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein beliefert. Auch Firmen haben unsere Speisenangebote für Feiern geordert. Das entwickelt sich wirklich gut“, freuen sich Reichenbach und Volkmann. Schließlich sei es immer noch schwierig, ein großes Lokal zu bewirtschaften, „weil man nie so genau weiß, bleibt der Sommer lange warm für den Außenbetrieb, kommen genug Gäste im Januar und Februar?“
Beide blicken optimistisch in die Zukunft. Das Ruhrkristall am Broicher Ruhrufer, an dem Franky’s ebenfalls beteiligt ist, laufe prima. „Das Konzept mit geschlossenen Veranstaltungen, Vorträgen und Feiern greift und kommt an. Auch die offenen Abende mit Küchentipps sind ausgebucht“, berichtet Sandra Volkmann. Die Züge, die an Franky’s Güterbahnhof an der Sandstraße halten, bringen stetig mehr Publikum mit. Auch die Mischung der Events ziehe dort neue Gäste an. Das soll in einigen Wochen auch in Mintard so sein.