Mülheim. Das Leben kehrt zurück in die Jugendzentren, auch in den Springenden Punkt (Dümpten). Hier wurde ein Nutzgarten – auch für Nachbarn – angelegt.

Naschen kann man auch Gesundes. Die Kinder und Jugendlichen im Jugendzentrum „Der Springende Punkt“ haben in den vergangenen Monaten eine Nasch-Ecke am Kreisverkehr am Schildberg angelegt. Tomaten, Kürbisse, Mangold oder auch Johannisbeeren wachsen dort – zumeist in Hochbeeten. Alle Dümptener, die vorbeikommen, sind eingeladen, etwas Obst und Gemüse mitzunehmen.

Paten für Garten in Mülheim-Dümpten gesucht

„Unsere Traumvorstellung ist, dass sich Patenschaften bilden. Dass Leute aus der Nachbarschaft sich bereit erklären, regelmäßig im Garten nach dem Rechten zu sehen“, sagt Julia Herbrand, seit zwölf Jahren Mitarbeiterin im JZ. Mit Mitteln des Landes und der BV2 sowie Sachspenden von Betrieben habe man die zugewucherte Fläche umwandeln können zum Nutzgarten. Außerdem habe man ein Hochbeet im Kindergarten gegenüber aufgestellt. „Nun wollen wir noch gemeinsam mit dem Dümptener Bauernhof Insektenhotels bauen“, berichtet Laura Lieske, seit Oktober 2019 JZ-Leiterin.

Die 25-jährige Sozialarbeiterin hat sich inzwischen eingearbeitet im JZ und in Dümpten. „Wir wollen uns noch mehr zum Stadtteil hin öffnen und enger mit der Gemeinde St. Barbara zusammenarbeiten“, erklärt sie. Sie selbst ist mit der offenen Kinder- und Jugendarbeit groß geworden, ihre Mutter leitet das Friedrich-Wennmann-Haus in Heißen. „Ich fühle mich in der klassischen Jugendarbeit wohl“, so Laura Lieske, die zuvor einen OGS-Standort geleitet hat.

Neuer Jugendraum entsteht

Die Corona-Krise erschwert auch die offene Arbeit im Springenden Punkt. „In der Zeit des Lockdowns haben wir entrümpelt und renoviert. Wir haben unseren Bandraum aufgelöst, um zusammen mit Jugendlichen einen speziellen Jugendraum einzurichten zu können“, berichtet Julia Herbrand. Nach drei Monaten Pause müsse aber erstmal der Kontakt zu Jugendlichen wieder aufgebaut werden. Eine Gruppe scheine sich gerade wieder zu finden.

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Kinder kommen viele her, zumal das Jugendzentrum mit dem Offenen Ganztag der Grundschulen im Stadtteil kooperiert. Laut Corona-Verordnung dürfen derzeit zehn Personen ins Haus. Eine zweite Zehnergruppe können man bilden, wenn diese sich draußen auf der Terrasse aufhalte. Geöffnet hat das JZ jetzt wieder von 14 bis 20 Uhr. „Die Beschränkung der Besucherzahl ist nicht ideal, ermöglicht es uns aber, uns intensiver mit bestimmten Kindern zu beschäftigen“, berichten die Betreuerinnen.

Musikkurse laufen wieder

„Auch unsere Musikkurse laufen jetzt wieder an“, sagt Laura Lieske. Denn ein Schwerpunkt im JZ liegt auf der Musik. Der Gitarren-Unterricht (meist durch ehemalige Schüler) sei sehr gefragt, es gibt auch einen Klavierlehrer. „Was uns fehlt, ist ein Schlagzeug-Lehrer. Das muss kein ausgebildeter Musikpädagoge sein, aber jemand der Kindern das Instrument nahe bringen kann.“