Mülheim. Der Mülheimer Jugendstadtrat reformiert sich. Alte Sitzungsstrukturen waren nicht jugendkonform. Neuer Schwung soll mehr für Politik begeistern.

Nachdem es um den Jugendstadtrat (JSR) etwas still geworden war, will sich das Gremium nun reformieren. Vielfältig, vernetzt und meinungsstark möchten sich die jungen Frauen und Männer mit ihren Ideen in die Kommunalpolitik einbringen. Dazu hat der JSAR jetzt eine Reform angeschoben.

Im Januar dieses Jahres hat der Jugendstadtrat den Antrag gestellt, die Neuwahl zu verschieben. Sie war ursprünglich im März 2020 vorgesehen, Grund dafür war: Die Jugendlichen haben in ihrer Amtszeit festgestellt, „dass das bestehende Konzept in seiner Struktur nicht optimal ausgerichtet ist, um die übertragenen Aufgaben effektiv wahrzunehmen“.

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Jugendliche arbeiten lieber projektbezogen

Nicht alle Mitglieder konnten sich über die gesamte Wahlperiode zeitlich einbringen. Die Verantwortung lastete auf wenigen. Viele Jugendliche würden sich lieber projekt- und anlassbezogen engagieren. Dies passe jedoch nicht in die starre Sitzungsstruktur und sei nicht jugendkonform.

Ferner vermissten die JSR-Mitglieder eine längere Orientierungsphase, um sich in bisherige Abläufe, Verfahren und Gepflogenheiten zu Recht zu finden. In den vergangenen Monaten hat sich der JSR daher intensiv mit einer „möglichen zukünftigen Vision für das bestehende Gremium beschäftigt“.

Austausch mit Ämtern und Nachbarstädten

Die Jugendlichen tauschten sich mit städtischen Ämtern sowie mit Jugendgremien anderer Kommunen aus. Mit den gewonnen Erkenntnissen und eigenen Erfahrungen „haben wir ein neues Konzept entwickelt, das den vielfältigen Ansprüchen an den Mülheimer JSR und seine ihm zugedachte Rolle als politisches Sprachrohr für Jugendliche gerecht werden kann“, berichtete Vorsitzende Klara aus der Fünten.

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Herausgekommen ist ein neues, lebendiges und jugendkonformes Konzept: „vielfältig, vernetzt, meinungsstark“. Der JSR hat es Vertretern aus der Politik, der Verwaltung und den Jugendorganisationen in einem Workshop vorgestellt und diskutiert.

Lob für das Engagement der JRS-Mitglieder

Den Workshop moderierte Olaf Biernat, freier Mitarbeiter des WDR. Er hat sich bereits oft mit den Themen „Jugendbeteiligung und Partizipationsstärkung“ auseinandergesetzt. Die Teilnehmenden lobten die überzeugende Präsentation der Jugendlichen, deren neue Ideen und das Engagement der JSR-Mitglieder.

In einer Fragerunde gab es ein Ausloten über Chancen und Herausforderungen des neuen Konzepts. Das Feedback war durchweg positiv. Die Ergebnisse nahmen die Jugendlichen und die Vertreter der Verwaltung mit, um das neue Konzept gemeinsam weiter zu entwickeln und in die politische Beratung einzubringen.