Mülheim. Am Parking Day werden an drei Orten in Mülheim Parkplätze zu Aktionsflächen umgenutzt. Sie sollen bewusst machen, welchen Raum das Auto einnimmt.
Wem gehört der öffentliche Raum – und vor allem: Wem gehören die Parkflächen? Einmal im Jahr knappst die Stadt Mülheim dem Auto etwas von seinem ansonsten üppigen Anspruch ab. Dann entstehen aus bockstarren Parkboxen plötzlich temporäre Grünflächen, Spielwiesen und Ideenwerkstätten.
„Parking Day“ nennt sich der Ausnahmezustand für die gut 100.000 zugelassenen Blechbüchsen in der Stadt. Denn sie müssen am Freitag, 18. September, auf die eine oder andere der gut 5500 Mülheimer Stellflächen verzichten. So etwa in den Stadtteilen Saarn an der Düsseldorfer Straße / Ecke Lehnerstraße, in Broich an der Prinzeß-Luisen-Straße / Ecke Pestalozzistraße sowie in Dümpten an der Oberheidstraße vor dem Sparkassenautomaten.
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Der Parking Day kehrt nun zum vierten Mal in die Stadt ein, ursprünglich wurde er 2005 in San Francisco ins Leben gerufen, um eine kritische Diskussion zum Thema demokratische Nutzung und Gestaltung des öffentlichen (Stadt)Raumes anzuregen. Wie kreativ die kurzzeitig „zurückeroberten“ Flächen genutzt werden, kann man am Freitag vor Ort sehen. In der Vergangenheit stellten Mülheimer dort Liegestühle auf, übten die Nasen beim Geruchsmemory oder informierten über den Klimaschutz.
Wegen der derzeitigen Corona-Lage verzichtet die Stadt in diesem Jahr auf „Parkinstallationen“ mit Sitzgelegenheiten, da vermieden werden soll, dass hier die Hygienemaßnahmen nicht eingehalten werden.