Mülheim. Die Mülheimer Awo-Schuldnerberatung erwartet coronabedingt eine deutlich erhöhte Nachfrage. Über 1300 Fälle bearbeitet sie jedes Jahr.

Die Schuldner- und Insolvenzberatung der Awo hat gerade auch zu Coronazeiten viel zu tun. Eine freie Sprechstunde gibt es derzeit aus Hygienegründen nicht, Ratsuchende müssen sich einen Termin geben lassen. Menschen, die wegen der Pandemie Geldsorgen haben, sehen die Schuldnerberater schon jetzt. Im Herbst wird mit einer Zunahme dieser Fälle gerechnet.

Keine freie Sprechstunde: Ratsuchende müssen sich Termin geben lassen

Zwischen 1300 und 1400 Beratungsfälle haben die Awo-Schuldnerberater pro Jahr zu bewältigen, sagt Carsten Welp, der Leiter der Beratungsstelle. 1329 Fälle gab es im vergangenen Jahr, 793 Neuaufnahmen waren darunter. Wie immer auf gleichbleibend hohem Niveau, bilanziert Welp. Wie sich für 2020 die Coronapandemie auf die Zahl der Ratsuchenden auswirkt, müsse man abwarten. „Es kommt sicher noch etwas auf uns zu“, schätzt Welp. Es sei aber auch in diesen Tagen immer möglich, kurzfristig einen Beratungstermin zu bekommen. „Spätestens innerhalb einer Woche“, so Welp.

Fünf Monate Corona-Krise – das merken die Schuldnerberater. Wer etwa in Kurzarbeit gefallen ist, der bekommt vielleicht schon bei der Bewältigung der laufenden Kosten Probleme. Selbst, wenn keine Kredite zu bedienen sind, oder die Geldinstitute sich hier großzügig erweisen. Bei Selbstständigen ist möglicherweise das gesamte Einkommen weggebrochen.

Scheck der Sparkasse fließt in das kostenlose Beratungsangebot der Awo

Das Beratungsangebot ist kostenlos, dazu verhilft auch die jährliche Zuwendung der Sparkasse Mülheim, die kürzlich einen Scheck über rund 28.600 Euro überreichte. Das Geld fließt komplett in die Beratungsstelle. „Mit dieser Summe können wir neben den kommunalen Mitteln und den Landesmitteln das Beratungsangebot für alle Mülheimer Bürger sicherstellen“, sagt Awo-Geschäftsführerin Michaela Rosenbaum.

Für die Prävention, die Vorbeugung von Verschuldung, erarbeitet die Awo gerade ein Konzept für Schüler und Eltern. Frank Werner vom Vorstand der Sparkasse betonte, dies gern fördern und begleiten zu wollen. „Machen sie unbedingt einen Termin aus“, empfiehlt er.

Kontakt: Awo Mülheim, Schulden- und Insolvenzberatungsstelle, Bahnstraße 18, 45468 Mülheim, 0208 45003 – 154,