Mülheim. Das Cinemaxx Mülheim und fünf weitere Kinos müssen verkauft werden, sonst scheitert eine Fusion. Wer erwirbt in Corona-Zeiten ein Filmtheater?
Vor einem halben Jahr wurde bekannt, dass das Cinemaxx im Rhein-Ruhr-Zentrum verkauft werden muss, um den Weg frei zu machen für eine große Kinoketten-Fusion. Eigentlich ist die Frist des Kartellamtes gerade abgelaufen. Anfang September sollte ein neuer Betreiber gefunden sein.
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Hintergrund ist der Zusammenschluss des Kinokonzerns Vue International, zu dem auch 30 Cinemaxx-Häuser gehören, mit der Cinestar-Gruppe. Das Bundeskartellamt hat ihn am 28. Februar 2020 nach langer Prüfung unter Auflagen genehmigt: Bedingung ist, dass insgesamt fünf Cinestar-Kinos sowie das Cinemaxx Mülheim veräußert werden. Als Frist wurden sechs Monate nach Zustellung des Beschlusses festgelegt, also spätestens der 2. September. Andernfalls gilt der Zusammenschluss als untersagt.
Kurz nach dieser Entscheidung erzwang die Corona-Pandemie zunächst die komplette Schließung aller Kinos, dann erfolgte eine Wiedereröffnung mit stark begrenzter Kapazität. Auch das Cinemaxx Mülheim darf seit 30. Mai wieder Filme zeigen. Verkauft ist es aber noch nicht.
Kartellamt erwartet Verkauf in den nächsten Monaten
In Panik verfällt deswegen keiner der Beteiligten. Wie ein Sprecher des Bundeskartellamts jetzt auf Anfrage erklärte, wurde die Frist zum Verkauf aller sechs Kinos verlängert. Wie lange genau, sagt er nicht, „da es den Veräußerungsprozess beeinträchtigen könnte“. Offen lässt er auch, ob die Corona-Pandemie, die die Kinobranche hart trifft, der ausschlaggebende Grund ist. Das Bundeskartellamt geht aber davon aus, „dass die Auflagen in den kommenden Monaten erfüllt werden und die Übernahme dann vollzogen wird“.