Mülheim. Das Bundeskartellamt hat die Fusion zweier großer Kinoketten genehmigt. Für das Cinemaxx Mülheim tritt damit der Ernstfall ein: Es wird verkauft.

Die großen Kinoketten Cinemaxx und Cinestar dürfen fusionieren. Dies hat das Bundeskartellamt jetzt offiziell mitgeteilt. Es verlangt zugleich, dass sechs Kinos an Konkurrenten verkauft werden. Betroffen ist unter anderem das Cinemaxx in Mülheim.

Verkauf des Kinos: Keine überraschende Entscheidung für das Mülheimer Cinemax

Ganz überraschend kommt diese Entscheidung nicht. Sie hatte sich abgezeichnet, und so hatte die Vue-Gruppe - Mutterunternehmen von Cinemaxx - für das Mülheimer Haus bereits eine separate Gesellschaft gründet: Cinemaxx Entertainment GmbH & Co. KG. Innerhalb von sechs Monaten müssen die betroffenen Kinos jetzt veräußert werden, andernfalls scheitert der Zusammenschluss.

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Die Vue-Gruppe betreibt in Deutschland 31 Kinos, davon 30 unter der Marke Cinemaxx. Sie möchte die Kette Cinestar übernehmen, zu der 53 Lichtspielhäuser gehören. Dadurch entstehe „der nach Umsatz und Leinwandzahl führende Kinobetreiber in Deutschland“, erklärte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, in einer Mitteilung. In sechs Regionen werde die Übernahme dazu führen, dass ein Großteil des Kinoangebotes künftig zu einem einzigen Unternehmen gehört. „Eine solche Beeinträchtigung des Wettbewerbs kann zu Nachteilen für die Verbraucher führen.“

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Zu den Regionen, die die Wettbewerbshüter geprüft haben und problematisch finden, gehört das westliche Ruhrgebiet. Hier haben Cinemaxx und Cinestar gemeinsam erhebliche Marktanteile. Die Unternehmen haben sich daher verpflichtet, das Cinemaxx Mülheim innerhalb des nächsten halben Jahres zu verkaufen. Außerdem müssen in anderen Gegenden fünf Cinestar-Kinos abgegeben werden: in Remscheid, Gütersloh, Augsburg, Bremen und Magdeburg.

Kino-Verkäufe sollen möglichst schnell abgewickelt werden

Ein Unternehmenssprecher erklärte auf Anfrage: „Vue freut sich sehr, dass das Bundeskartellamt den Erwerb von Cinestar unter Auflagen genehmigt hat.“ Die Verkäufe sollen so schnell wie möglich erfolgen. Details würden aber nicht bekannt gegeben.

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Ulrich Staats, seit 2014 Theaterleiter des Cinemaxx Mülheim, sieht dem Verkauf offenbar gelassen entgegen. „Wir wussten ja, dass das passieren kann“, sagt er, „und sind weiterhin entspannt.“ Dies gelte auch für seine rund 40 Beschäftigten. Der Mietvertrag im Rhein-Ruhr-Zentrum läuft weiter. Eine Sprecherin der Eigentümerfirma des RRZ hatte erst kürzlich erklärt, dass es auch künftig ein Kino im Center geben soll. Auch nach der grundlegenden Modernisierung, die demnächst beginnt.