Mülheim. In Corona-Zeiten wird der 14. Tag der Mülheimer Blutspende in der Innogy-Sporthalle veranstaltet. Kein Event – und Spender müssen sich anmelden.
Der „Tag der Mülheimer Blutspende“ ist am letzten Freitag in den Sommerferien ein gesetzter Termin. Das 14. Mal der Veranstaltung, an der sich stets hunderte Bürger beteiligen, wird in Corona-Zeiten ganz anders ablaufen als sonst. Die Veranstalter – Sparkasse, Stadtverwaltung und der Blutspendedienst West des DRK – hoffen am 7. August in der Innogy-Sporthalle dennoch auf eine rege Teilnahme. Sie ist nötiger denn je.
Die Blutspenden aus Mülheim sind stark zurückgegangen
„Wir müssen“, sagt Thomas Herzfeld vom Blutspendedienst West, „derzeit die tägliche Anforderung der Krankenhäuser um 20 Prozent kürzen.“ Seit der zweiten Juli-Woche sei man in Schwierigkeiten, den Blutkonservenbedarf zu decken. Planbare Operationen finden nach dem Lockdown wieder vermehrt statt, gleichzeitig fallen Spendetermine an Schulen und Unis aus. Und wenn mehr als die halbe Belegschaft im Home-Office ist, lohnen sich auch keine Spende-Termine in den Firmen. Die sieben Busse und Sattelschlepper für „mobile Spenden“ dürfen nicht fahren. „Da fehlen uns 3500 bis 4000 Spenden jeden Monat“, sagt Herzfeld. Den Spendenrückgang kann das DRK in Mülheim ganz konkret an Zahlen belegen: 1270 Mülheimer Blutspenden hatte man im vergangenen Jahr bis Ende Juli; in diesem, im Corona-Jahr, waren es 960.
In diesem Jahr ist alles anders, auch der Ablauf der Blutspende. Hygiene- und Abstandsregeln werden streng eingehalten, dafür bietet die Innogy-Sporthalle (An den Sportstätten 6) genug Platz. 20 Spenderbetten werden auf der oberen Ebene aufgestellt, es gibt einen separaten Ein- und Ausgang, die Spender bewegen sich in einem Einbahn-System. Ganz wichtig: Man muss sich in diesem Jahr online anmelden, es werden Termine zwischen 9 und 18 Uhr vergeben. Über die kostenlose DRK-Blutspende-App, die Website spenderservice.net oder den Link https://terminreservierung.blutspendedienst-west.de/m/Muelheimer_Tag_der_Blutspende kann man sich einen Termin sichern.
Die Spendenwilligen müssen sich in diesem Jahr vorher anmelden
146 Spendenwillige haben das schon getan, so Herzfeld. Damit sollen Wartesituationen in langen Schlangen vermieden werden. Der Vorteil: „Man ist in unter einer Stunde durch“, sagt Natalia Thoma, DRK-Geschäftsführerin in Mülheim. Natürlich könne man auch in diesem Jahr ohne Termin vorbeikommen, jeder Spender ist ja hochwillkommen. Allerdings müsse dann schon mit einer Wartezeit gerechnet werden.
Und die wird in diesem Jahr nicht mit Musik und Programm überbrückt – das verbietet sich in Coronazeiten. Ein Lunchpaket bekommt jeder Spender zum Mitnehmen, und eine „Überraschungstüte“ der Sparkasse als kleines Dankeschön. Sparkassenvorstand Martin Weck hofft, dass der Blutspendetag im kommenden Jahr wie gewohnt wieder in der Kundenhalle stattfinden kann. Und, dass die Zahl der 505 Spender – darunter 166 Neuspender – aus 2019 mindestens wieder erreicht werden kann.
Der eigene Kugelschreiber ist zum Spendetermin mitzubringen
Wer Blut spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und sich gesund fühlen. Menschen mit grippalen Infekten waren schon zu Vor-Coronazeiten nicht zur Spende zugelassen. Der Personalausweis ist mitzubringen. Begleitpersonen und Kinder von Blutspendern dürfen derzeit aus Infektionsschutzgründen nicht mitkommen. Blutspender sollten möglichst einen eigenen Kugelschreiber benutzen. Spender werden nicht auf Corona getestet; für die Übertragbarkeit des Virus durch Blut und Blutprodukte gebe es keine Hinweise, teilt das DRK mit.