Mülheim. Thomas Schipper gibt den Vereinsvorsitz ab. Er setzt darauf, dass die Mitglieder intensiver um Spenden für Mülheims Naturkindergarten werben.

Kinder können auf der Wiese und im Wald spielen – das bietet nur die Lernwerkstatt Natur in Mülheim. Sie ist ständig ausgebucht. Zwei Pädagoginnen betreuen dort den Nachwuchs. Das Lernen in der Natur wäre jedoch nicht möglich, wenn keine Spender eingesprungen wären, um das Projekt zu unterstützen. Ab 2016 war es ein Förderverein, jüngst half die WDL-Luftschiffgesellschaft. Aber immer wieder hangelte sich die Finanzierung der Lernwerkstatt von Jahr zu Jahr. Nun kündigt Thomas Schipper, Vorsitzender des Fördervereins, seinen Rücktritt zum Jahresende an.

Gründe für seine Entscheidung nennt Schipper mehrere: Die Einflussnahme auf die Vereinsarbeit und -ziele von Politikern verschiedener Parteien. Zusagen des ehemaligen Jugenddezernenten Ulrich Ernst, die unter seinem Nachfolger Marc Buchholz nicht mehr gelten. Die nachlassende Unterstützung von Kleinspendern sowie seine Gesundheit.

Den Betrieb des wichtigen Kindergartens absichern

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Er habe mit anderen den Förderverein für die Lernwerkstatt Natur gegründet, um die Weiterführung des wichtigen Kindergartens im Witthausbusch mit abzusichern. Auf Basis der Absprachen mit dem Dezernat habe das auch immer geklappt – bis zu Beginn dieses Jahres. „Allerdings bestehen seit dem Wechsel im Dezernat unterschiedliche Auffassungen darüber, welchen Betrag der Förderverein zuschießen muss“, erklärt Schipper.

Wäre die WDL nicht mit 50.000 Euro zu Beginn des Jahres eingesprungen, wäre die Lernwerkstatt wahrscheinlich schon zu, vermutet Schipper und freut sich, dass es nicht dazu kam. Den Zuschussbedarf von außen hatte die Stadt einst mit 30.000 Euro beziffert. Demnach müsste die Lernwerkstatt fast bis Ende 2021 gesichert sein.

Oft standen politische Interessen im Vordergrund

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Was Schipper auch nicht witzig fand: Als er vor der Vereinsgründung die Ratsparteien über seine Förderabsichten informierte, sagten viele ihre Unterstützung zu. „Bei Mitgliederversammlungen standen dann oft politische Interessen im Vordergrund, als die sichere Finanzierung der Lernwerkstatt voranzutreiben“, blickt Schipper zurück. Von der guten Spende der WDL habe er als Vorsitzender aus der Zeitung erfahren. „Ich lag damals im Krankenhaus, war aber erreichbar.“

Demnächst will Thomas Schipper den Vorsitz der Fördervereins abgeben, „weil die Gesundheit Vorrang hat“. Er hofft, dass der Verein bestehen bleibt. „Dafür müssen sich die Mitglieder aber intensiver um den Eingang von Spenden kümmern“, lautet sein Rat. „Es wäre schade, wenn die Lernwerkstatt schließen müsste. Kinder beim Lernen in der Natur zu fördern, das macht sehr viel Spaß“, hofft Schipper auf engagierte Nachfolger.

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