Mülheim. Dank einer Spende von 50.000 Euro kann die Lernwerkstatt Natur ihre Arbeit 2020 fortführen. Die Nachfrage nach dem Lernort im Grünen ist riesig.
Diese Nachricht freut viele Kinder und Eltern: Die Finanzierung für die Lernwerkstatt Natur im Mülheimer Witthausbusch ist für dieses Jahr gesichert. Dank einer Spende der WDL Luftschiffgesellschaft in Höhe von 50.000 Euro kann der Betrieb 2020 weiterlaufen. Um die Arbeit der Lernwerkstatt auch darüber hinaus weiterführen zu können, will die Stadt weitere Förderer finden.
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Seit 15 Jahren gibt es nun den gläsernen Pavillon neben dem Tiergehege im Witthausbusch. Dort lernen Kinder aus Mülheimer Kindergärten Allerlei über die Natur vor ihrer Haustür. Seit vier Jahren unterstützt die Stadt den Betrieb der Einrichtung mit 110.000 Euro jährlich. Die Kosten für die Lernwerkstatt belaufen sich jedoch auf 140.000 Euro im Jahr. Die Lücke von 30.000 Euro muss also über Förderer finanziert werden.
Jedes Jahr Bangen, ob es weitergeht mit der Lernwerkstatt
Diese Spenden zu akquirieren, hat sich der Förderverein „Lernwerkstatt Natur“ zum Ziel gesetzt. Doch der Vorsitzende des Fördervereins, Thomas Schipper, hatte zuletzt aus Verärgerung über Bildungsdezernent Marc Buchholz angekündigt, den Förderverein aufzulösen. Dem Dezernenten ist daher daran gelegen, den Fortbestand der Lernwerkstatt anders zu sichern. „Zum Ende des Jahres wird der Politik eine genaue Kostenaufstellung gegeben, damit wir in eine offene Diskussion über die Finanzierung gehen können“, sagt Buchholz. „Wir müssen schauen, an welchen Stellen man noch drehen kann.“ Er sei aber zuversichtlich, dass dank der WDL-Spende auch das Jahr 2021 finanziert werden kann.
Für Corinna Heitmann und Petra Schmidt ist es jedes Jahr ein Bangen, ob und wie es weitergeht an ihrem „Traumarbeitsplatz“ im Grünen. Sie arbeiten als städtische Erzieherinnen in Vollzeit in der Lernwerkstatt Natur. „18 Mülheimer Gruppen aus Kindergärten können wir im Jahr betreuen“, sagt Corinna Heitmann. Über 40 Einrichtungen fragten regelmäßig an. Zudem schulen die Naturpädagoginnen Leitungskräfte und veranstalten Infotage für Erzieher. „Damit sind wir voll ausgelastet.“
Kinder finden den Zugang zur Natur
Jeweils eine Woche lang kommen die Gruppen mit 15 bis 20 Kindern in die Lernwerkstatt. Von dort aus machen sie Ausflüge in den angrenzenden Park und das Wildgehege, beobachten Tiere, sammeln Material wie Blätter oder Kastanien und verarbeiten diese dann zu kleinen Kunstwerken im Pavillon. „Eine wichtige Arbeit“, finden die Spender Barbara Majerus und Frank Peylo von der WDL. „Nur wer in jungen Jahren den Zugang zur Natur findet, kann sie später auch schützen.“