Mülheim. Unsere beliebtesten Plus-Geschichten: Alexandra Hufnagel aus Mülheim erreichte im Abi die vollen 900 Punkte.
Dieser Text ist zum ersten Mal am 7. Juli erschienen.
Mehr geht nicht: Mit 900 Punkten und einem Notendurchschnitt von 0,66 hat Alexandra-Theresa Hufnagel vom Mülheimer Otto-Pankok-Gymnasium ein Super-Abi hingelegt, das es in Mülheim noch nie gab und auch in Nordrhein-Westfalen zumindest dieses Jahr wohl einmalig ist.
Die 18-Jährige, die von Freunden und Familie einfach nur Alex genannt wird, erzielte sowohl in der Qualifikationsphase als auch in den Abiturprüfungen in ihren Leistungskursen Mathematik und Biologie, im dritten Abiturfach Geografie und in der mündliche Prüfung in Latein nur Bestnoten.
Der Erfolg in der Schule zeichnete sich schon früh ab
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Ein Erfolg, der sich schon früh abzeichnete, denn die Selbecker Abiturientin hatte noch nie eine andere Schulnote außer „sehr gut“ auf dem Zeugnis stehen. Seit der Grundschule immer nur Traumnoten. „Ich habe aber auch Glück, dass ich zum einen sehr vielseitig interessiert bin und auch nie mehr machen musste, als unbedingt notwendig“, zeigt sich Alex bescheiden. „Ich war schon immer sehr zielstrebig und aktiv, das aber nicht nur auf die Schule bezogen.“
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Seit ihrem vierten Lebensjahr tanzt Alex Ballett. Nach und nach kamen immer mehr Tanzrichtungen und -stile hinzu. Außerdem spielt sie leidenschaftlich gerne Querflöte. Schon deshalb habe sie ihre Hausaufgaben immer direkt nach der Schule erledigt, nichts aufgeschoben, um so schnell wie möglich ihren zahlreichen Hobbys nachgehen zu können.
Quietschpinkes Auto zum bestandenen Führerschein geschenkt
Neben Ballett hat sich die 18-Jährige durch so ziemlich alle erdenklichen Tanzstile getanzt. In Modern Dance, Irish Dance oder Zumba fühlt sich die Abiturientin ebenso wie in Gesellschaftstänzen zuhause. Zum bestandenen Führerschein haben die Eltern ihr einen quietschpinken Wagen mit Tanzfiguren geschenkt, mit dem sie durch Mülheim rauscht.
Warum sie bei diesen Traumnoten nicht eine oder mehrere Klassen übersprungen hat? Die Frage beantwortet die junge Frau, die einen sehr bodenständigen und sympathischen Eindruck macht, mit einer Gegenfrage: „Hätte mich das zu einem besseren Menschen gemacht?“ Und verneint dies sofort.
Einen IQ-Test hat die Mülheimerin nie in Erwägung gezogen
Außerdem habe sie so auch immer Zeit für ihre Hobbys und ihre Freunde gehabt. Auch einen IQ-Test habe sie nie in Erwägung gezogen. „Das sind doch alles nur Zahlen“, meint Alex, die zwar schon stolz auf ihr Super-Abi ist, ihm aber nicht zu viel Aufmerksamkeit beimessen möchte. „Es gibt doch viel Wichtigeres im Leben, zum Beispiel soziale Kompetenz und Empathie.“
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Dass es aufgrund von Corona in diesem Jahr keine Abi-Feten und auch keinen Abi-Ball gibt, findet die Ausnahme-Abiturientin sehr schade. Denn so etwas könne man auch nicht nachholen, das sei dann nicht mehr authentisch. „Auch auf die Motto-Woche vor dem offiziell letzten Schultag hatten wir uns total gefreut, es war ja schon alles geplant und vorbereitet.“ Wenigstens habe es eine gemeinsame Zeugnisvergabe in der Aula der Schule gegeben. „Wir waren ein kleiner Jahrgang mit nur 54 Schülern - deshalb ging das und wir konnten sogar jeder noch zwei Begleitpersonen mitbringen“, weiß die 18-Jährige, die noch zwei ältere Geschwister und einen jüngeren Bruder hat.
Beziehung zu den Lehrern ist in der Corona-Zeit noch enger geworden
Auch das Verhältnis zu den Lehrern sei in den letzten Wochen durch die außergewöhnliche Corona-Situation nochmal viel enger, viel persönlicher geworden. „Ein bisschen vermisse ich die Schule jetzt schon, denn es ist ja auch eine gewisse Struktur und man sieht seine Freunde regelmäßig.“ Jetzt sei aber auch ein neues Kapitel in ihrem Leben aufgeschlagen worden, auf das sie sich sehr freue.
Im Herbst geht es nach Hamburg zum Studieren. Anders als ihre ältere Schwester und ihr älterer Bruder hat sich Alex nicht für ein Medizinstudium entschieden. Sie möchte Jura studieren. „Das liegt mir, denn ich habe schon immer gerne diskutiert“, erklärt die junge Frau und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Ich habe auch immer gerne das letzte Wort.“