Mülheim. Genau 6260 Hydranten gibt es in Mülheim. Sie funktionstüchtig zu halten, ist Aufgabe der RWW und in Zeiten erhöhter Brandgefahr extrem wichtig.
Heiß ist es draußen noch nicht, aber sehr trocken, und die Waldbrandgefahr schon so hoch wie sonst im Sommer. Die Mülheimer Feuerwehr warnt seit Wochen und bittet um besondere Vorsicht.
Im Ernstfall muss alles funktionieren, das gilt insbesondere auch für die Hydranten: In Mülheim gibt es davon 6260, die dem Wasserversorger RWW gehören und von der Feuerwehr genutzt werden. Sie liegen im Abstand von jeweils rund 100 Metern, je nachdem, wie dicht ein Gebiet bebaut ist. Gewartet werden die Hydranten alle sechs Jahre - nach verbindlichen Regeln des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches), teilt ein Sprecher der RWW mit.
Hydranten müssen alle sechs Jahre überprüft werden
Bei der Prüfung wird auf jeden einzelnen Hydranten ein Standrohr montiert, der Hydrant geöffnet und mit Wasser durchgespült. Vor Ort kontrollieren die Monteure auch, ob es Korrosionen gibt, undichte Stellen, ob irgendetwas klemmt. Die Straßenkappe muss richtig sitzen, ohne Stolperkanten oder eingewachsene Baumwurzeln. Laut RWW sehen die Mitarbeiter auch regelmäßig nach, ob die Beschilderung korrekt ist - die bekannten weißen Schilder mit rotem Rand, auf denen man die Entfernung zum nächsten Hydranten ablesen kann.
Für den "ersten Angriff" nutzt die Feuerwehr eigene Wasservorräte
Für den "ersten Angriff", wie es im Fachjargon heißt, ist die Feuerwehr mit eigenen Wasservorräten gerüstet. Ein Tanklöschfahrzeug hat bis zu 5000 Liter an Bord. "Wir haben auch noch einen größeren Container, der 10.000 Liter fasst", erläutert Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes.
Die Feuerwehr ist in der Lage, Wasser auch von weit entfernt liegenden Hydranten zu nutzen: "Mit langen Schlauchleitungen lassen sich locker anderthalb bis zwei Kilometer überbrücken", heißt es dort. Man muss allerdings Pumpen dazwischensetzen, um den Druckverlust auszugleichen.
Aus der Ruhr kann man an vielen Stellen Löschwasser entnehmen
Bei regelrechten Waldbränden, weitab von Bebauung, pendeln die Löschfahrzeuge von der Einsatzstelle zur nächsten Hauptstraße, wo die Wassertanks frisch gefüllt werden. Dass die Ruhr mitten durch Mülheim fließt und man dort an vielen Stellen Löschwasser entnehmen kann, wertet auch die Feuerwehr als geographischen Vorteil.
Bislang hat es in diesem Frühjahr in Mülheim noch keinen wirklichen Waldbrand gegeben, aber am Auberg stand Anfang April schon vertrocknetes Unterholz in Flammen. Und bei dem riesigen Waldbrand im Kreis Viersen hat in der vergangenen Woche auch die Mülheimer Feuerwehr tatkräftig geholfen - mit neun Fahrzeugen und 30 Einsatzkräften, eine ganze Nacht hindurch.